Lichtenstein. Was viele bereits befürchtet und vermutet hatten, ist nun Realität: Die Kinderklinik und die Geburtsklinik des DRK-Krankenhauses Lichtenstein werden dauerhaft geschlossen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die vom DRK verschickt und von Geschäftsführerin Diana Lohmann, dem Lichtensteiner Bürgermeister Jochen Fankhänel sowie den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates unterzeichnet wurde.

 

Schließung wird beigelegt

"Nach intensiven Diskussionen haben sich der Minderheitsgesellschafter Stadt Lichtenstein und der Mehrheitsgesellschafter DRK Gemeinnützige Krankenhaus GmbH Sachsen zur Gesellschafterversammlung der DRK Krankenhaus Lichtenstein gGmbH am Freitag, dem 31.März gemeinschaftlich darauf verständigt, dass der an das Krankenhaus im Hinblick auf die Kinderheilkunde und die Frauenheilkunde/Geburtshilfe ergangene Versorgungsauftrag gegenüber dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales im Rahmen der aktuell laufenden Krankenhausplanung für die Jahre ab 2024 nicht erneut gestellt bzw. an das Ministerium zurückgegeben wird", heißt es in dem Schreiben. Der Rechtsstreit zwischen Stadt und DRK über die Schließung wird demnach beigelegt.

 

Erhalt des Krankenhausstandortes

Zuvor wurde laut der Pressemitteilung intensiv debattiert, wie der Krankenhausstandort erhalten werden kann. "Dabei musste der Sache Rechnung getragen werden, dass aufgrund des Rückgangs der Einwohnerzahlen, des steigenden Altersdurchschnitts der Bevölkerung und einer zu erwartenden weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels eine Anpassung der Versorgungssituation im Gesundheitsbereich und insbesondere der Krankenhauslandschaft erfolgen wird", heißt es dazu. Ziel für den Standort ist ein "sektorenübergreifendes Gesundheitszentrum für die Versorgung der regionalen Bevölkerung mit stationärer, teilstationärer und ambulanter Betreuung in der Fläche". Einige Arztpraxen gibt es bereits, weitere sollen folgen. Umfangreiches meidzinisches Know-How von der Notfallversorgung bis zum stationären Bereich soll sichergestellt und ausgebaut werden, unter anderem durch die noch dieses Jahr geplante Modernisierung der Notaufnahme.

 

Einzige Möglichkeit

"Auch wenn diese Entscheidung den Gesellschaftern, allen voran dem Bürgermeister und den Stadträten der Stadt Lichtenstein außerordentlich schwer gefallen ist, so wird die nun übereinstimmend gefundene Lösung als einzige Möglichkeit gesehen, den Krankenhausstandort als solchen zu erhalten und eine patientenorientierte Versorgung sicherzustellen", heißt es abschließend in der Pressemitteilung.