Leubnitz. Fleischermeister Jörg Schmidt will in den Landtag. Der Politiker aus Plauen führt im Rahmen seines Wahlkampfes dazu verschiedene Dialogabende unter der Überschrift "Handfest" durch. Rund 50 Interessierte nutzten kürzlich die Chance, im Schloss Leubnitz mit Sachsens Kultur- und Tourismus-Ministerin Barbara Klepsch ins Gespräch zu kommen. Eingeladen wurde die CDU-Politikerin vom eingangs erwähnten Jörg Schmidt, dem CDU-Landtagskandidaten für diesen Wahlkreis. Davor hatte die Landespolitikerin bereits ein straffes Tourismusprogramm zurückgelegt, in dem sie über die Angebote, aber auch die Probleme vor Ort informiert wurde.
Kultur- und Tourismus-Ministerin auf Rundreise durch's Vogtland
Jörg Schmidt zog ein positives Fazit: "Die kleine Rundreise startete in Pausa. Hier wurden die Pläne für einen Caravan-Stellplatz am Freibad der Stadt erläutert, gerade auch mit Blick auf den speziellen Tourismus. Außerdem ging es um Radwege und die damit verbundenen bürokratischen Hürden.
Dem folgte eine Stippvisite in der Schmierenstube", erläutert Jörg Schmidt. Der Gast aus Dresden zeigte sich von der Marketingidee der Altvorderen der Stadt begeistert und schwärmte anschließend vom Mittelpunkt der Erde bis hin zur heutigen Erdachsendeckelscharnierschmiernippelkommission zu Pausa. Als Nächstes stand die Drachenhöhle von Syrau auf dem Programm. Ein Eigenbetrieb, der Gewinn abwirft, das ist der tropfende Tourismusmagnet unweit von Plauen.
Spannender Abend
Eine spannende Diskussionsrunde erlebte dann der BLICK-Reporter in Leubnitz. Den anwesenden Gastronomen und Hoteliers im Leubnitzer Schloss war die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf 19 Prozent mächtig auf den Magen geschlagen. Daran ließen die Gäste der Diskussionsrunde, moderiert von der "Vogtland-Landrätin Resi", Therese Langhof-Thomas, keinen Zweifel. Und die negativen Folgen seien noch keinesfalls ausgestanden. Jörg Schmidt: "Die Mehrwertsteuer-Erhöhung nimmt den Appetit! Trotz aller Probleme haben wir jedoch etwas zu bieten im Vogtland. Im Tourismus arbeiten hier aus vogtländischer Sicht genauso viele Beschäftigte wie in der Automobilbranche. Das ist für uns ein riesiger Faktor mit enormen Potenzial", betonte Jörg Schmidt in Leubnitz.
Hochkarätige Diskussionsrunde
Vor Ort war auch viel Tourismusprominenz. An der Diskussion beteiligten sich Verbandsdirektorin Andrea Kis vom Landestourismusverband Sachsen e.V., Geschäftsführer Dr. Andreas J. Kraus vom Tourismusverband Vogtland e.V. sowie Heike Löffler als Vorsitzende vom Fremdenverkehrsverein Rosenbach/Vogtland e.V. Auch die Bürgermeister Kerstin Wolf (Plauen), Steffen Raab (Weischlitz), Michael Frisch (Rosenbach) und Michael Pohl (Pausa-Mühltroff) brachten sich ein. Und Hoteldirektorin Alexandra Glied (Hotel Alexandra Plauen) ging auf die enorme Kostenexplosion ein. Ministerin Barbara Klepsch resümierte: "Das war aus meiner Sicht kein Wahlkampf, sondern ein klassisches Arbeitstreffen mit vielen Impulsen und Lösungsansätzen", stellte die Erzgebirgerin fest.
Ministerin vom Vogtland
Während des fast zweistündigen Forums ging es um die Kulturangebote im ländlichen Raum und in Plauen. Protagonisten der Szene lobten das Sächsische Kulturraumgesetz und forderten eine Neuanpassung an die aktuellen Gegebenheiten, die sich in den letzten 20 Jahren so nach und nach ergeben hätten. "Das Kulturraumgesetz müssen wir überprüfen. Denn es sollte vor Ort entschieden werden, in welche Einrichtungen die vorhandenen Gelder gehen", meint die Ministerin. Die ausführliche Diskussionsrunde widmete sich auch dem ÖPNV, nicht zuletzt im Interesse der Kinder oder auch älterer Touristen, ohne fahrbaren Untersatz. Barbara Klepsch verabschiedete sich bei den Anwesenden und versprach: "Das Vogtland habe ich früher schon bereist und werde es auch künftig nicht nur von Dresden aus betrachten, sondern privat noch mehr in Augenschein nehmen. Das war richtig gut heute", ließ die Ministerin wissen.
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