Aufgepasst: Frösche, Kröten und Molche sind wieder unterwegs!

Artenschutz Umweltamt der Stadt bittet um erhöhte Aufmerksamkeit

Chemnitz. 

Chemnitz. Das Umweltamt bittet in der nächsten Zeit bei der Ausschilderung "Achtung Amphibienwanderung" um erhöhte Vorsicht im Straßenverkehr, denn sobald die Abendtemperaturen 5 Grad übersteigen und Regen hinzukommt, ist hier ab der Dämmerung vermehrt mit wandernden Amphibien zu rechnen. Die heimischen Frösche, Kröten und Molche gehören zur Klasse der Lurche (Amphibien), die ihr Leben sowohl an Land als auch im Wasser verbringen. Eine Besonderheit in ihrer Lebensweise besteht darin, dass je nach Jahreszeit verschiedene Lebensräume aufgesucht werden und dazwischen ausgeprägte Wanderungen stattfinden.

Zehn verschiedene Arten in Chemnitz nachgewiesen

Im gesamten Stadtgebiet sind zehn verschiedene Arten nachgewiesen. Alle diese Amphibienarten sind für ihre Fortpflanzung auf Gewässer angewiesen. Die Tiere verlassen nach der Winterstarre im Frühjahr ihre Überwinterungsplätze (z. B. Hohlräume unter Wurzeln, im Boden, im Schlamm) und machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Dabei legen sie je nach Art Distanzen von wenigen 100 Metern (z. B. Teichmolch) bis zu drei Kilometern (z. B. Erdkröte) zurück. Alle einheimischen Amphibienarten sind nach Bundesartenschutzverordnung gesetzlich geschützt.

Umweltamt Chemnitz hat verschiedene Ideen

Der Straßenverkehr stellt eine große Gefahrenquelle für die wandernden Tiere dar und ist neben Lebensraumverlust, amphibienfeindlicher Flächenbewirtschaftung (z. B. Mähroboter) und Trockenheit sowie unausgewogenem Fischbesatz im Laichgewässer auch maßgeblich für den merklichen Rückgang der Amphibienzahlen verantwortlich. Um die Verluste an den bekannten Wanderrouten, die durch Straßen gequert werden, zu vermeiden bzw. zu minimieren, beschreitet das Umweltamt Chemnitz mit Unterstützung von anderen Ämtern und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern verschiedene Wege.

Wo wird es überall Amphibienschutzanlagen geben?

An den Hauptkonfliktpunkten wurden an bestehenden Straßen nachträglich stationäre Amphibienschutzanlagen errichtet (Röhrsdorfer Straße, Eubaer Straße, Stiftsweg), die es den Amphibien ermöglichen, die Straßendurchlässe selbständig und sicher zu unterqueren. Beim Straßenneubau sind, wenn Wanderbewegungen nachgewiesen wurden, derartige Anlagen bereits mit eingeplant worden (Südring, verlängerte Kalkstraße). Mobile Amphibienschutzzäune kommen dort zum Einsatz, wo es aus baulichen oder wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist, eine stationäre Amphibienschutzanlage zu errichten. Die extra für die Zeit der Amphibienwanderung aufgestellten Zäune verhindern, dass die Tiere auf die Straße gelangen und überfahren werden können. Die Tiere werden mit eingegrabenen Eimern abgefangen und dann von ehrenamtlichen Helfern sicher über die Straße getragen.

Sperrung von verzichtbaren Straßen

Weiterhin werden verzichtbare Straßen, wie die Forststraße im Zeisigwald, während der Amphibienwanderung in den Nachtstunden gesperrt. Insgesamt werden an 26 Wanderungs- Schwerpunkten Hinweisschilder aufgestellt. Motorisierte Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer werden gebeten, in diesen Abschnitten mit angemessener Geschwindigkeit und verantwortungsbewusst zu fahren.

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