Zschopauer Benefizkonzert soll zur Sanierung von Sachsens drittgrößter Barockorgel beitragen

Musik Oertel-Orgel in der Zschopauer St. Martinskirche bedarf dringender Arbeiten

Zschopau. 

Zschopau. Schon seit Jahren bilden Carola Kowal-Jurke und Matthias Süß. Wie gut die Zschopauerin mit ihrer Flöte und der Bachpreisträger aus Annaberg-Buchholz an der Orgel zusammen harmonieren, ist diesen Samstag in der Zschopauer St. Martinskirche zu erleben. Dort beginnt 19 Uhr ein Benefizkonzert, dessen Erlös in die Sanierung der Orgel fließen soll, die sich in der Kirche befindet. "Das ist die drittgrößte Barockorgel in Sachsen. Zugleich ist es eine der schönsten ihrer Art im ganze Freistaat", betont Carola Kowal-Jurke, die in Zschopau als Kantorin fungiert.

Für Laien kaum wahrnehmbar

Aufgrund ihrer Arbeit ist der 51-Jährigen das Mitte von 1753 bis 1755 von Orgelbaumeister Jacob Oertel erschaffene Instrument bestens bekannt - inklusive der bestehenden Probleme. Die Kantorin weiß, dass es sich für Laien nahezu perfekt anhören wird, wenn sie zusammen mit ihrem Begleiter am Samstagabend Werke von Bach, Barsanti, Mozart und anderen bekannten Komponisten darbietet. "Ein Organist kann ja reagieren, wenn es Mängel gibt. Man lässt zum Beispiel bestimmte Register weg", erklärt die Kantorin. Auf Dauer ist das aber keine Lösung, zumal geschulte Ohren schon jetzt die Missklänge in der Kirche erkennen.

Reinigung längst überfällig

"Die Verstimmung ist zu hören, einige Töne kommen gar nicht mehr", erklärt Carola Kowal-Jurke. Grund dafür ist der schlechte Zustand der Oertel-Orgel, die eigentlich aller 20 Jahre gereinigt werden müsste. Die letzte Aktion dieser Art gab es 1996. Seitdem hat sich viel Schmutz angesammelt, erst recht während der Sanierung. Dazu kommen noch der Holzwurm und Schimmel an einigen Stellen. Außerdem sind Windkanäle an vielen Stellen undicht. Auch eine Reparatur ist also dringend nötig, weshalb bereits seit 2022 Spenden gesammelt werden. Für das insgesamt 110.000 Euro teure Projekt, in das auch Fördergelder fließen werden, hat sich die Kirchgemeinde einen Eigenanteil von 35.000 Euro vorgenommen. "Aktuell liegen wir bei 24.000. Euro", erklärt die Kantorin, die nun auf weitere Hilfe durch das Benefizkonzert hofft, damit die Orgel ab 2025 endlich saniert werden kann.

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