Ein Stuntman als Detektiv: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Neustarts "Max und die wilde 7: Die Geister-Oma", "Knock Knock Knock" und "The Fall Guy", eine Actionkomödie mit Ryan Gosling und Emily Blunt: Das sind die Kino-Neustarts der Woche.

Stuntman und Kopfgeldjäger in Personalunion: In der Fernsehproduktion "Ein Colt für alle Fälle" (1981-1986) hielt ein gewisser Colt Seavers, gespielt von Lee Majors, als Stuntman nicht nur regelmäßig seine Knochen hin. Auch kriminelle Machenschaften deckte er immer wieder auf. Die im Original als "The Fall Guy" ausgestrahlte Actionserie erfährt unter der Regie von David Leitch ("Bullet Train") nun eine sehr freie Leinwandadaption, die mit prominenter Besetzung aufwarten kann. Ryan Gosling und Emily Blunt mischen in der turbulenten Komödie einen Filmdreh auf und dürfen sich auch ein bisschen anschmachten. Popcornkino mit Augenzwinkern und - natürlich - vielen coolen Stunts!

Außerdem neu im Kino: "Max und die wilde 7: Die Geister-Oma", das zweite Leinwandabenteuer nach einer beliebten Kinderbuchreihe, und "Knock Knock Knock", ein Horrorfilm über einen Achtjährigen, der dunklen Familiengeheimnissen auf die Spur kommt.

The Fall Guy

Hollywood-Stuntman Colt Seavers (Ryan Gosling) gehört zu den Besten seines Fachs. Wann immer notwendig, springt er für den arroganten Starschauspieler Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson) ein. Bei ihrer neuesten Zusammenarbeit geht jedoch etwas mächtig schief. Nach einem ungebremsten Sturz landet Colt mit gebrochenem Rücken im Krankenhaus. Vom Filmgeschäft wendet er sich daraufhin ab und lässt selbst seine große Liebe, Kamerafrau Jody Moreno (Emily Blunt), auflaufen.

18 Monate nach dem folgenschweren Unfall erhält der inzwischen genesene Seavers einen Anruf der Produzentin Gail Meyer (Hannah Waddingham), die ihn so schnell wie möglich nach Sydney lotsen will. Eben dort inszeniert Jody gerade ihr Regiedebüt, das Science-Fiction-Epos "Metalstorm". Nach anfänglichem Zögern gibt sich Colt einen Ruck, muss kurz nach der Ankunft aber feststellen, dass es hier nicht primär um seine Fähigkeiten als Stuntman geht. Hauptdarsteller Tom ist verschwunden, und Colt soll ihn wieder aufspüren.

Der Krimiplot von "The Fall Guy" ist der Aufhänger für eine verrückte Actionshow, die ein waghalsiges Manöver an das nächste reiht. Mit David Leitch sitzt hier genau der richtige Mann am Steuer. Denn vor dem Start seiner Regiekarriere mit "John Wick" war er lange Zeit selbst als Stuntman tätig. Entsprechend zackig und kernig fallen die Sprünge, Verfolgungsjagden und Nahkampfszenen in Colt Seavers' Leinwandeinstand aus.

Garniert ist der Film auch mit einer Prise Romantik und vielen Anspielungen auf die Hollywood-Industrie sowie ihre Protagonisten. Worum es den Machern dabei auch geht: die Arbeit der Stuntleute gebührend zu würdigen. Schließlich stehen die Frauen und Männer, die in brenzligen Szenen übernehmen, eigentlich immer im Schatten der großen Stars. Was sie beisteuern, wird vor allem beim Blick hinter die Kulissen des "Metalstorm"-Drehs deutlich.

Max und die wilde 7: Die Geister-Oma

2020 erschien mit "Max und die wilde 7" die Verfilmung des ersten Bandes der gleichnamigen Kinderbuchreihe nach Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner, der auch als Regisseur fungierte. Im Mittelpunkt: der neunjährige Max (Jona Eisenblätter), dessen Mutter (Alwara Höfels) in einer zur Seniorenresidenz umfunktionierten Ritterburg arbeitet. Sein neues Zuhause wird schließlich zum Schauplatz einer spannenden Detektivgeschichte.

Auch das zweite Buch findet jetzt den Weg auf die große Leinwand. Dieses Mal spürt der inzwischen zehnjährige Max (nun gespielt von Lucas Herzog) mit seinen Rentnerfreunden Vera (Uschi Glas), Horst (Thomas Thieme) und Kilian (Günther Maria Halmer) merkwürdigen Geistererscheinungen auf Burg Geroldseck nach. Parallel leidet er unter einem fiesen Mitschüler und erhält keinen Platz in der Fußballmannschaft seiner Schule. Was tun? Sich einfach dem Seniorenteam anschließen!

"Max und die wilde 7: Die Geister-Oma" entstand erneut unter der Regie Winfried Oelsners und bringt abermals ein spielfreudiges Ensemble von Jung und Alt in einer kindgerechten Krimihandlung zusammen. Werte wie Freundschaft und Mut stehen ebenso im Fokus wie die Verständigung zwischen den Generationen. Eine schöne Botschaft in Zeiten, in denen so oft von tiefen Rissen die Rede ist.

Knock Knock Knock

Wo fühlt man sich am sichersten? Doch wohl zu Hause, in den eigenen vier Wänden. Sollte man meinen. Manchmal lauert aber gerade dort das ultimative Grauen. Nicht wenige Horrorfilme beschreiben die Familie als einen Ort des Schreckens, an dem die schlimmsten Albträume real werden. So auch der Schocker "Knock Knock Knock", mit dem der französische Regisseur Samuel Bodin sein Kinodebüt abliefert.

Kurz vor Halloween wird es dem achtjährigen Peter (Woody Norman) ganz mulmig, als er des Nachts seltsame Klopfgeräusche aus der Wand in seinem Kinderzimmer hört. Für seine Eltern Carol (Lizzy Caplan) und Mark (Antony Starr) bloß ein Produkt seiner blühenden Fantasie. Doch Peter nimmt das Pochen weiter wahr. Und nicht nur das. Eine Stimme flüstert ihm plötzlich zu, er solle sich endlich gegen die Schikanen eines Klassenkameraden wehren. Nachdem er diesem eine Lektion erteilt hat, fliegt Peter von der Schule und ist dem Zorn seiner Eltern ausgeliefert. Einzig seine neue Vertretungslehrerin Miss Devine (Cleopatra Coleman) spürt, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.

Arglose Kinder ins Zentrum eines Horrorfilms zu stellen, ist durchaus wirkungsvoll. Denn ihnen drückt man erst recht die Daumen. "Knock Knock Knock" ist größtenteils aus der Perspektive des Achtjährigen erzählt, dessen Umgebung seltsam düster und trostlos erscheint. Was eher wie ein beklemmendes Gruseldrama beginnt, steigert sich zu einem wilden Ritt mit einigen deftigen Horrorbildern.

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