Franz Beckenbauer, John Lennon und Yoko Ono, die Rolling Stones und Donald Trump. Mitten in Plauen wartet ein Starensemble, welches derzeit viel Aufmerksamkeit bekommt. Gemalt hat die Portraits ein ziemlich unbekannter Künstler. Es ist seine erste richtige Ausstellung. Der Debütant bringt zugleich ganz viel Lebenserfahrung mit. "Ich wurde 1944 geboren, komme aus Bayern, stamme aber ursprünglich aus Görlitz und habe mich in Plauen verliebt", lacht Gottfried Gebauer. Der gelernte Reprofotograf konnte als Kind in der Oberpfalz keine Kunstakademie besuchen. "Deshalb bin ich erst im Alter von 64 Jahren Maler geworden", fügt der Autodidakt hinzu. Zuvor gehörte Gottfried Gebauer 16 Jahre lang als Prokurist und Betriebsleiter im Plauener Sachsendruck der Geschäftsleitung an.
Das war eine Schnapsidee
Zum 70. Geburtstag von Joachim Ott war sie entstanden, die Idee. Als Unternehmer und Druckerei-Chef pflegte Joachim Ott über Jahrzehnte beste Kontakte zum Sachsendruck. Die Familien freundeten sich an, man verbringt inzwischen auch einiges an Freizeit zusammen. Und so verfolgte Joachim Ott das Tun und Schaffen seines Freundes, der im Ruhestand die Acrylmalerei für sich entdeckte. Gottfried Gebauer ist mit 80 Jahren nun in den Kolonnaden tatsächlich mit einer eigenen Ausstellung präsent. Der 72-jährige Heinz Tonndorf arrangierte wieder einmal ein spannendes Plauener Kulturfenster. Jetzt erfreuen sich im Einkaufszentrum Kunden und Passanten der 42 ausgewählten Bilder.
150 Portraitmalereien hat Gottfried Gebauer schon geschaffen
Portraitiert hat der Maler unter anderem auch die bekannten Plauener Bernhard Weißbach und Peter Luban. "Ich habe viel mehr Bilder gemalt. So um die 150 Portraitmalereien sind es inzwischen. Und es sind alles Berühmtheiten", erzählt der Maler. "Persönlich getroffen habe ich eigentlich niemanden. Ach doch, den hier", zeigt der Künstler auf Mikis Theodorakis. Der vor drei Jahren verstorbene griechische Volksheld hat mehr als 1.000 Musikstücke komponiert und wurde auch als Schriftsteller und Politiker bekannt.
Kulturfenster in den Kolonnaden gibt es seit vier Jahren
Bemerkenswert: Das Plauener Kulturfenster hat gerade seinen vierten Geburtstag gefeiert. Centermanager Holger Kappei hatte zusammen mit Joachim Ott und Heinz Tonndorf die Schaufensteridee entwickelt. "Wir wollten in der Coronazeit den Künstlern eine kleine Bühne bieten", erinnert sich der Hauptinitiator Heinz Tonndorf. Neben der Postfiliale im Einkaufszentrum hat der 72-Jährige bereits 47 solcher tollen Schaufensterdekorationen kreiert. "Bis zum 50sten Fenster mach' ich das weiter", verspricht Heinz Tonndorf. Gewechselt wird inzwischen monatlich.
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