Vogtlandkreis forciert Pläne für Geothermie-Kraftwerk

Messungen Heißes Thermalwasser aus der Tiefe könnte künftig im Vogtland für warme Stuben sorgen. Um Pläne für ein Geothermie-Kraftwerk voranzutreiben, werden nun weitere Messungen vorgenommen.

Der Vogtlandkreis forciert seine Pläne zur Nutzung von Erdwärme im großen Stil. Ende April beginnen in der Region Schönbrunn Messungen, um die Beschaffenheit des Untergrunds genauer zu analysieren, wie das Landratsamt am Mittwoch mitteilte. Daran sollen sich weitere Erkundungen durch das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie anschließen. Fallen die Ergebnisse wie erwartet aus, könnte Ende 2025 mit den Tiefenbohrungen und dem Bau eines Geothermie-Kraftwerks begonnen werden, hieß es. Dabei soll etwa 120 Grad heißes Thermalwasser in etwa drei Kilometern Tiefe angezapft werden.

Der Landkreis sieht sich damit selbst als ersten kommunalen Bergbaubetrieb in Sachsen. "Wir haben mit dem Projekt ein ehrgeiziges Vorhaben für eine moderne und zukunftssichere Energieversorgung im Landkreis auf den Weg gebracht", konstatierte Landrat Thomas Hennig (CDU). "Damit profitieren wir nicht nur von der Schönheit unserer Heimat, sondern auch von den Schätzen unter uns."

Unter dem Vogtland vermuten Wissenschaftler eine Art Magmablase als geologische Besonderheit, die nicht nur Hitze speichert und in Form von Thermalwasser aufsteigen lässt, sondern auch für die regional typischen Schwarmbeben verantwortlich sein soll. Dieses Wärme-Reservoir in der Tiefe, so die Idee, soll genutzt werden, um Haushalte und Betriebe in der Region mit Fernwärme und Strom zu versorgen. Das Potenzial reiche für etwa ein Drittel der Bevölkerung des Landkreises, so das Landratsamt.

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