Zum 60. Druckereigeburtstag erscheint der 29. Plauener Blickwinkel

Überraschung Der historische Kalender erscheint nun doch noch einmal

Plauen. 

Plauen. Gute Nachrichten sind in komplizierten Zeiten immer schwer vermittelbar. "Wir probieren es trotzdem. Denn die Besucher von auswärts zeigen sich immer wieder überrascht, wenn sie unsere Spitzenstadt zum ersten Mal erleben", sagt Joachim Ott. Er führt immer wieder zurück in die Großstadtblütezeit. In Plauen lebten einst 129.000 Menschen. "Plauen ist weltoffen!" Das sagt der Erfinder und Herausgeber des Plauener Blickwinkel. Hunderte Postkarten aus aller Welt haben Joachim Ott und der Verein der Postkartenfreunde schon zusammengetragen. Mit der väterlichen Druckerei ist Joachim sogar ein bisschen berühmt geworden.

Erstausgabe war ein Flop

Dabei war sein erster historischer Kalender zunächst der absolute Flop. "Als wir den Blickwinkel dann im Folgejahr nicht mehr herausgaben, meldeten sich urplötzlich Leute, die den Kalender kaufen wollten. Nur deshalb haben wir weitergemacht", berichtet Joachim Ott. Im vergangenen Jahr verkündete dann der Herausgeber zusammen mit seiner Frau Karin das Ende des "Plauener Blickwinkels". Die 28. Ausgabe sollte ursprünglich die letzte historische Postkartensammlung sein. Doch heute kommen erneut gute Nachrichten für hunderte Freunde dieses Druckerzeugnisses: "Die Druckerei Hans Ott feiert bald ihren 60. Geburtstag. Und zu diesem Anlass erscheint der historische Kalender in seiner 29. Ausgabe", überrascht Joachim Ott. Es geht also weiter und es gibt in diesem Jahr den "Historischen Plauener Blickwinkel 2025" zu kaufen.

"Ich finde Plauen toll!"

Verraten kann man schon: Die Herausgeber gehen auf große Fahrt... Plauen hat heute rund 65.000 Einwohner, ist also nur noch halb so groß wie in seiner Blütezeit. "Aber entgegen aller Prognosen ist unsere Einwohnerzahl in den vergangenen fünf Jahren nicht gesunken", betont Bildungsbürgermeister Tobias Kämpf. Der 32-Jährige Familienvati weiß wie schwer es die Vogtlandmetropole nach dem Ende der DDR hatte. Es ging der Textil- und Maschinenbaubranche an den Kragen. Und so geht die Fahrt jetzt ein Stück weit auch zurück in die Zukunft. "Wenn eine Stadt solche Tiefschläge wie wir verkraften muss, braucht es auch eine gewisse Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen", findet Tobias Kämpf und fügt hinzu: "Ich finde Plauen toll. Und das tun auch viele andere junge Leute."

Die Vogtlandmetropole schneidet im Deutschlandvergleich ganz gut ab

Denn Plauen ist gerade dabei, als besonders lebenswerte Stadt ein kleines Comeback vorzubereiten. Betrachtet man das Deutschlandranking unter Berücksichtigung der Lebenshaltungskosten, der vorhandenen Kindergartenplätze, dem vielen Grün und der sauberen Luft, dann gehört Plauen sogar ins obere Viertel aller 394 getesteten Regionen. Kritiker sind völlig anderer Meinung. Doch Baubürgermeisterin Kerstin Wolf sagt: "Wir schimpfen wie jeder andere Deutsche gerne über Baustellen. Aber wir erleben eigentlich nie einen Stau, kommen schnell von A nach B und wir haben eigentlich auch kein wirkliches Parkplatzproblem. Das wird uns aber immer erst klar, wenn wir mal nach München, Hamburg oder Köln kommen." Die Fahrzeugflotte in nächsten historischen Kalender wird den Betrachtern wieder neue Blickwinkel eröffnen. Das steht jetzt schon fest.

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