Testfahrt durch den Frühling: Hingucker mit jeder Menge Fahrspaß

Fahrbericht BLICK.de testete Benziner und vollelektrische Variante des Opel Astra der neuen Generation

Der Opel Astra kann zweifellos als Legende auf deutschen Straßen bezeichnet werden. Sein Vorgänger, der Kadett, erschien erstmals vor fast 90 Jahren und wurde nach zahlreichen Facelifts 1991 schließlich zum Opel Astra. Das erste Modell F ist bis heute die meistproduzierte Opel-Baureihe aller Zeiten. So viel Geschichte muss an dieser Stelle reichen, denn nicht weniger spannend ist der Blick in die (elektrische) Zukunft.

Hersteller versichert eine Reichweiter von über 400 Kilometer

Die aktuelle Baureihe Asta L gibt es bereits seit 2022 als Benziner, Diesel und Plug-In-Hybrid. Im vergangenen Jahr zog dann die langerwartete vollelektrische Variante nach, die seit Januar dieses Jahres nun auch als Kombi erhältlich ist. Kombis mit Elektroantrieb sind im aktuellen Fahrzeugangebot der Hersteller eher eine Rarität. So teilt sich der vollelektrische Astra-Kombi den Markt lediglich mit zwei, drei anderen Modellen. Der Sports Tourer von Opel punktet gegenüber der Konkurrenz vor allem mit seiner Reichweite: 418 Kilometer sind es laut Herstellerangaben bei vollem "Tank".

130 PS mit Achtgang-Automatik

Ob der Astra Electric dieses Versprechen halten kann, finden wir in unserem Test heraus. Doch bevor wir uns in die vollelektrische Variante setzen, soll der Benziner erst einmal zeigen, was er kann. Wir steigen ein und sind überrascht, wie viel Lifestyle man doch in einen Astra packen kann. Das elegante Cockpit wirkt aufgeräumt, das digitale Kombiinstrument hinter dem Lenkrad geht nahtlos in den Bildschirm der Mittelkonsole über und auch an Ablageflächen mangelt es nicht. Der Technik-Look trifft sicher nicht jeden Geschmack, dafür aber den Puls der Zeit. Schön, dass Opel bei wichtigen Funktionen trotzdem lieber auf Direktwahltasten setzt. Die Fahrleistung ist angenehm solide, die Lenkung feinfühlig und dank der neuen Plattform aus dem Stellantis-Konzern ist die Geräuschkulisse um einiges sanfter als beim Vorgänger. Wir halten fest: Die 130 PS-Variante mit Achtgang-Automatik macht richtig Spaß und dürfte sogar Verfechtern des Schaltgetriebes die Zukunft des Fahrens schmackhaft machen.

 

Schafft das E-Auto die 418 Kilometer?

Wir satteln um und nehmen uns die vollelektrische Variante vor. Ganz ehrlich: den Unterschied haben wir uns größer vorgestellt. Cockpit und Interieur zeigen gegenüber dem Benziner kaum Abweichungen und auch die Fahreigenschaften sind genauso hervorragend. So bleiben die stufenlose Beschleunigung und der phänomenale Geräuschkomfort die einzigen Indikatoren, die wirklich erkennen lassen, dass wir gerade im Astra Electric sitzen. Während der Benziner beim Beschleunigen nach dem Ortsausgangsschild noch hörbar seine Leistung ausspielte, presst uns die E-Variante in den Sitz, um zu zeigen, was sie kann. Der neu entwickelte E-Motor mit 115 kW (156 PS) und kräftigen 270 Nm Drehmoment zieht schon im Normalmodus ordentlich an, im Sportmodus könnten wir vermutlich locker einen teuren Sportwagen ärgern. Für die ganz Sparsamen gibt es noch den Ecomodus, mit dem die angegebenen 418 Kilometer Reichweite sicherlich machbar sind. Auf der Autobahn, wo das E-Auto bei 170 km/h abregelt, sinkt die Reichweite natürlich ab, kann sich mit 350 Kilometern aber immer noch sehen lassen. Wenn der Akku neue Power benötigt, lässt sich dieser an der Schnellladesäule innerhalb einer halben Stunde wieder zu 80 Prozent laden.

Fazit

Ob als klassischer Verbrenner, als E-Antrieb oder in Kombination - die sechste Astra-Generation ist ein echter Hingucker und hinterlässt durch die erfrischend effektiven Fahreigenschaften ein beruhigendes Gefühl. Die elektrische Variante ist dabei wesentlich mehr als nur ein "Zweitwagen für Pendler". Denn gerade der Kombi bietet jede Menge Platz für die ganze Familie und für Eltern obendrein einen soliden Fahrspaß. 

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion