Update: Chemikalienfund in Chemnitz - Beamter des LKA verletzt

Blaulicht Mieter in Wohnung auf Andreasstraße evakuiert

Chemnitz. 

Chemnitz. In Chemnitz wurde am Donnerstagabend in einer Wohnung, in der Andrestraße 33, eine verstorbene Person gefunden. Aufgrund des Vorfalls wurde festgestellt, dass sich in der Wohnung auch eine große Menge Chemikalien befand.

 

Sprengstoffexperten im Einsatz

Die Polizei forderte heute Nachmittag die Feuerwehr zu einem ABC-Einsatz an. Ebenfalls kamen Sprengstoffexperten (USBV) vom LKA zum Einsatz. Möglicherweise werden die Chemikalien, nach noch unbestätigten Informationen, im Hinterhofbereich kontrolliert gesprengt. Der Einsatzort wurde abgesperrt.

 

Maßnahmen dauern bis in die Nacht an

Nach ersten Informationen wurden acht Mieter, darunter auch bettlägerige Personen, evakuiert. Es müssen wohl auch benachbarte Häuserblocks evakuiert werden. Die Maßnahme wird sich voraussichtlich bis in die Nacht hinein hinziehen.

 

Update der Polizei, 20 Uhr

Seit dem Mittag sind die Feuerwehr und die Polizei in der Andréstraße auf dem Chemnitzer Kaßberg im Einsatz, da in einer Wohnung verschiedene, teils explosive, Chemikalien festgestellt wurden. Bereits gestern war die Polizei wegen eines verstorbenen 70-jährigen Mannes in der Wohnung in der Andréstraße im Einsatz. Hinweise auf eine todesursächliche Fremdeinwirkung hatten sich dabei nicht ergeben.


Im Rahmen der gestrigen Maßnahmen waren verschiedene Chemikalien in der Wohnung aufgefallen. Zur Beräumung wurden die Mieträume heute gegen Mittag mit der Feuerwehr erneut aufgesucht. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um eine Vielzahl der Chemikalien handelt. Hier wurden Spezialisten des Landeskriminalamtes hinzugezogen. Im Laufe der Prüfung wurde festgestellt, dass ein Teil der Chemikalien explosiv und nicht transportfähig ist. Diese müssen vor Ort unschädlich gemacht werden.


Daraufhin wurden bereits am Nachmittag die Bewohner des betroffenen Mehrfamilienhauses in Sicherheit gebracht. Im Zuge der weiteren gewonnen Erkenntnisse zur Gefährlichkeit einzelner festgestellter Stoffe wurde der Evakuierungsbereich auf weitere direkt angrenzende Hauseingänge erweitert. Deren Bewohner wurden ebenfalls in Sicherheit und teilweise durch die Stadt Chemnitz vorübergehend untergebracht. Insgesamt sind 62 Personen betroffen. Die Evakuierungsmaßnahmen waren gegen 19.10 Uhr abgeschlossen. Auch die Bewohner der umliegenden, jedoch nicht von den Evakuierungsmaßnahmen betroffenen Häuser, wurden informiert.


Nach Abschluss der Evakuierungen werden nun die nicht transportfähigen Chemikalien durch die Spezialisten des Landeskriminalamtes für eine gezielte Umsetzung vorbereitet und anschließen vernichtet. Die weiteren in der Wohnung befindlichen Chemikalien müssen zu Teil noch gesichtet und überprüft werden. Eine Entsorgung durch eine Fachfirma ist vorgesehen. Insgesamt sind 22 Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes, der Sächsischen Bereitschaftspolizei sowie der Polizeidirektion Chemnitz in die heutigen Maßnahmen eingebunden. Zudem sind die Feuerwehr sowie der Stadtordnungsdienst in die Maßnahmen involviert. Die Feuerwehr Chemnitz war mit 41 Einsatzkräften und 10 Fahrzeugen vor Ort. Die Berufsfeuerwehr war mit der Feuerwache 2, der Feuerwache 1 und der Feuerwache 3 an der Einsatzstelle. Unterstützt wurde Sie von der freiwilligen Feuerwehr aus Euba. Der Rettungsdienst war mit 6 Fahrzeugen im Einsatz. Außerdem waren 3 Einheiten des Katastrophenschutzes im Einsatz.

Update am 18. November

Nach Abschluss der Evakuierungsmaßnahmen wurden durch drei gezielt ausgelöste Umsetzungen die nicht transportfähigen Substanzen am Abend und in der Nacht unschädlich gemacht. Im Zuge dieser Maßnahmen hatte sich ein Beamter des Landeskriminalamtes Verletzungen zugezogen. Er wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Gegen 00.30 Uhr konnten die Absperrmaßnahmen vor Ort wieder aufgehoben werden.

Die Bewohner der angrenzenden Häuser konnten am frühen Samstagmorgen in ihre Wohnungen zurückkehren. Woher die Chemikalien stammen und was der Besitzer damit vorhatte, war zunächst unklar. In der Wohnung befinden sich nach Angaben der Polizei noch weitere Stoffe.

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