ESC-Prognose: Das kann Deutschland 2024 in Malmö erwarten

Das heißt alle fahren nach Schweden. Deutschland sendet den Sänger Isaak mit dem Lied "Always On The Run" und ich bin ehrlich, wir erhoffen uns nichts. Es ist das klassischste Radiolied, was man sich hätte vorstellen können. Es ist gewiss kein schlechtes Lied und vielleicht landen wir ja im Mittelfeld, das wäre toll, aber selbst bei einem vorletzten Platz würden wahrscheinlich alle jubeln. Leider hatten die Gothmetaler von Lord Of The Lost letztes Jahr entgegen aller Erwartungen (auch international) den letzten Platz für Deutschland beim ESC geholt. Das schmerzte, deshalb fährt man dieses Jahr wieder die alte Schiene.

Was sagen die Wettquoten?

Aber welche Länder liegen denn aktuell in den Wettquoten vorn und haben tatsächlich Chancen den Eurovision Song Contest 2024 zu gewinnen? Und über welche Länder wird aktuell gesprochen? Wen das Wettsystem interessiert: Man kann auf der Webseite Eurovisionworld die Betting Odds einsehen. In den meisten Fällen sind diese recht nah an den Ergebnissen dran. Dabei sind wir, also Deutschland, aktuell auf Platz 26 von 27. Wenn man bedenkt, dass nur 26 im Finale antreten - da im ersten Semifinale (Dienstag, 7.5.) 10 Länder weiterkommen und im zweiten Semifinale (Donnerstag, 9.5.) 10 weitere Länder, plus die Big 5 und der Gewinner vom letzten Jahr - ist die Quote natürlich nicht so berauschend. Wer hätte es gedacht.

Kroatien und Schweiz aktuell weit vorn

Aktuell sind Kroatien und die Schweiz sehr hoch im Kurs und belegen in den Wettquoten Platz 1 und 2. Kroatien (Baby Lasagna mit "Rim Tim Tagi Tim" sticht durch die positive Energie und das lustige Musikvideo eindeutig heraus und gilt auch bei mir mit als Favorit. Die Schweiz steht für Offenheit in diesem Jahr. Sänger Nemo performt "The Code" und zeigt sich dabei als Junge im Tutu. Auf Platz 3 liegt aktuell Italien (Angelina Mango - La Noia), was ich ehrlich gesagt nicht so nachvollziehen kann. Für die Ukraine treten 2024 zwei Sängerinnen an, die sogar rappen, nämlich A. Alyona und J. Heil mit "Teresa & Maria". 

Richtig crazy wird es mit Irland, für sie tritt die nichtbinäre Person Bambie Thug mit "Doomsday Blue" an, was ein wilder Mix aus Gothic, Pop und Metal ist. Es erinnert ein bisschen an die Sängerin Poppy, falls ihr sie kennen solltet. Auch die Niederlande mit Joost Klein und "Europapa" kommt gut an in den Quoten und ich finde das auch gerechtfertigt. Es ist lustig und wild.

Meine Favoriten

Meine weiteren Favoriten sind beim ESC 2024 außerdem Belgien, weil bei Mustii ("Before The Party's over) irgendwie sehr viel Gefühl rüberkommt. Außerdem mag ich Tschechien (Aiko mit "Pedastal") und natürlich auch Finnland. Der Windows95man ist einfach crazy. Das muss man gesehen haben. Ich bin gespannt, wie er abschneiden wird. Wer mich kennt, weiß auch, dass mir "Heulballaden von Männern" beim Eurovision Song Contest nichts geben. Deshalb kann ich auch nicht nachvollziehen, wie Frankreich (Slimane) mit einem so einfallslosen Titel wie "Mon amour" auf Platz 7 der Wettquoten liegen kann. Nun ja.

Ein geheimer Favorit von mir ist auch Slowenien. Hier singt Raiven den Titel "Veronika" und irgendwie gibt mir das irgendwas. Wer auf süße Boys steht, dem empfehle ich Litauen in diesem Jahr (Silvesterbelt mit "Luktelk"). Auch Österreich (Kaleen mit "We will rave") finde ich nicht schlecht. Ich denke, dass auch Moldawien (Natalia Barbu "In The Middle") mit ihren fünf Geigerinnen und Norwegen gut abschneiden werden. Letztere präsentieren sehr atmosphärische Musik von Gate mit "Ulveham".

Wer strahlt den ESC 2024 aus?

Wir werden sehen, was das Ganze in diesem Jahr bringt, aber da es darum geht, die Musik zu feiern, freue ich mich sehr darauf. Es sind eine Menge cooler Songs wieder dabei. Ausgestrahlt wird das Finale des Eurovision Song Contests 2024 am Samstag, 11. Mai, ab 21 Uhr. Bereits 20.15 Uhr startet der Countdown in der ARD. Kommentiert wird der ESC, nachdem Peter Urban letztes Jahr seinen Abschied bekannt gab, von Thorsten Schorn (BLICK.de berichtete).