Last-Minute-Tor beschert Marienberg den Oberliga-Aufstieg

Fußball FSV Motor steigt als erster erzgebirgischer Verein nach Aue in die fünfthöchste Spielklasse auf

Marienberg. 

Marienberg. Als zweiter Verein nach dem FC Erzgebirge Aue hat der FSV Motor Marienberg den Sprung in die Fußball-Oberliga geschafft. Weil alle anderen Teams auf den Aufstieg verzichten, konnten die Erzgebirge im letzten Heimspiel die Sensation perfekt machen. Weil mit der SG Dresden Striesen auch noch der Tabellenletzte zu Gast war, schien alles für eine perfekte Party gerüstet. Mit 225 Zuschauern fiel die Kulisse deutlich beeindruckender aus als sonst. Und der Vorstand hatte sogar eine große Aufsteiger-Trophäe organisiert. Obwohl die Spieler davon vor dem Anpfiff noch nichts wussten, schien die Aufstiegschance eine große Last auf ihren Schultern zu sein.

 

Schlusslicht überraschend stark

 

Zwar ging der Favorit in der 20. Minute in Führung, als André Luge das 1:0 besorgte. Doch die Führung gab dem Gastgebern keine Sicherheit - im Gegenteil: Selbstbewusst auftretende Dresdner fanden selbst in schwierigen Situationen immer wieder spielerische Lösungen und kamen mit Kontern auch vors Motor-Tor. Eine solche Aktion brachte vier Minuten vor der Pause den Ausgleich, als Marienbergs Kapitän Pierre Bauer eine scharfe Hereingabe ins eigene Tor abfälschte. Damit nicht genug: Sieben Minuten nach der Pause brachte ein Kopfballtor den Außenseiter sogar in Führung. "Der Gegner hat uns maximal gefordert", sagt Motor-Coach Ronny Rother, dessen laute Kabinenpredigt zunächst wenig brachte.

 

Torjäger behält die Nerven

 

Als es nach dem 1:2 ruhig geworden war im Stadion, waren die Schreie des Trainers umso besser zu hören. Eine Mischung aus Anweisungen, Motivation und auch Frust wurde deutlich. "Ich habe immer gehofft. Aber ja, natürlich kommen bei so einem Verlauf auch Zweifel auf", gesteht Rother, der wie die Fans am Ende dennoch jubeln konnte. Ein nicht gegebenes Abseitstor brachte den Glauben zurück, es doch noch packen zu können. Zum Matchwinner avancierte dabei der auf Platz eins der Torjägerliste liegende Kevin Werner, der zunächst eine Flanke verwertete (81.) und in der 89. bei einem Handelfmeter Verantwortung übernahm. "Da war die Aufregung schon groß", gesteht er: "Deshalb habe ich auch flach geschossen und nicht hoch." Als der Ball im Netz zappelte, konnte die Aufstiegsparty dann doch noch ihren Lauf nehmen.

 

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