Zschopauer Enduro-Museum stellt seinen teuersten Schatz vor

Motorradgeschichte Historisches Gespann im Wert von 500.000 Euro bereichert anlässlich eines Jubiläums die Ausstellung

Zschopau. 

Zschopau. "Das Marienberger Dreieck" heißt ein Vortrag, mit dem Jörg Zander am 16. Mai im Deutschen Enduro-Meseum in Zschopau auf das große Jubiläum der gleichnamigen Rennstrecke eingehen wird. "Schon 1923 gab es dort eine Rundfahrt, aber die Deutsche Motorrad-Straßen-Meisterschaft wurde erst ab 1924 in Marienberg ausgetragen", sagt der Hobby-Historiker, der in seinem 19 Uhr beginnenden Vortrag präzise auf die geschichtlichen Ereignisse eingehen wird. Zugleich freut sich Zander, dass er die Historie auch anhand eines außergewöhnlichen Zeitzeugnisses greifbar machen kann. Damit gemeint ist ein historisches Gespann, das Zander und Museumsleiter Marcus Schachtschneider schon jetzt enthüllt haben.

 

Bei der Audi-AG fündig geworden

 

"Wir freuen uns, nach mehr als 85 Jahren wieder ein Auto-Union DKW UL Renngespann an seiner Entstehungsstätte in Zschopau präsentieren zu können, wie es auch beim Rennen in Marienberg in den 1930er-Jahren erfolgreich eingesetzt worden ist", erklärt Schachtschneider. Er hatte sich anlässlich des Dreieck-Rennens in die Spur begeben und nach Technik von damals gesucht. Fündig wurde er bei der Audi-AG, bei der das DKW Ladepumpen-Gespann vor sich hin schlummerte. "Ich bin begeistert, dass uns die heutige Audi AG ein solches Juwel zur Ausstellung an der historischen Produktionsstätte überlassen hat", betont der Verantwortliche vom Enduro-Museum. Die Maschine zähle heute mit einem Wert von 500.000 Euro zu den teuersten Motorrädern aus deutscher Produktion.

 

Zurück am "Geburtsort"

 

Produziert worden war das Gespann 1936 in Zschopau. Dort befand sich ab 1932 vier Jahre lang der Verwaltungssitz der Auto Union, zu der sich Audi, DKW, Horch und Wanderer zusammengeschlossen hatten. Durch die Rückkehr an seinen Geburtsort erfülle das Gespann nun einen guten Zweck, ist es im Museum doch ein passendes Symbol für jene Epoche. Zugleich kann Jörg Zander seinen Vortrag am 16. Mai damit noch lebendiger machen. Der 59-Jährige wird dabei auch viele Informationen aus seinem Buch "Das Marienberger Dreieck - Eine (fast) vergessene Wiege des deutschen Motorrennsportes" einfließen lassen. Heute gibt es das Rennen zwar nicht mehr. Allerdings findet aller zwei Jahre ein Dreieckstreffen statt, das Zander mit organisiert. Neben ihm wird im Vortrag auch Michael Sprung zu Wort kommen, der Enkel von Hans Sprung - einem der erfolgreichsten Motorradrennfahrer jener Zeit.

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