Diese Woche begab ich mich im Auftrag von BLICK.de zu Familie Thorand nach Rochlitz, um die neuen gesponsorten Traktoren für Levi und Stella zu übergeben. Begleitet wurde die Geste von einer herzlichen Spende in Höhe von 100 Euro. Anfang Januar hatte ich den Diebstahl beim Bauernprotest im sozialen Netzwerk gesehen und durch einen Bericht in die Öffentlichkeit gebracht. Mit gutem Ausgang... Ich hatte also ein Mission!
Große Freude in kleinen Händen
Und so fuhr ich nach Rochlitz zur Familie Thorand. Beim Klingeln wurde ich von Levi und seiner Schwester Stella empfangen. Der Zweijährige machte große Augen, als er die Traktoren sah. Er nahm einen davon - das Paket war nahezu größer als er - und zog ihn ins Haus. Dann war er verschwunden. Und nur noch ein Rascheln war zu hören. Levi wollte ihn auspacken und sofort damit spielen.
Stella teilt ihre eigene gestaltete Zeitung
Stella strahlte mich an und wir kamen miteinander ins Gespräch. Ich fragte sie, ob sie weiß, von woher ich komme und warum ich hier einfach vor ihrer Tür stehe. Sie bejahte es. Ihre Eltern hätten mit ihr im Vorfeld darüber gesprochen. Sie wusste von meinem Auftrag, die Traktoren - gesponsert von Jens Hommel und anderen landwirtschaftlichen Betrieben im Dresdner Raum - stellvertretend zu übergeben.
Und da sie mit ihren sechs Jahren schon das Verständnis hat, was eine Zeitung ist, erzählte sie stolz davon, dass auch sie selbst schon eine eigene gestaltet hat. Sie lief schnell in ihr Zimmer und holte sie. In der Hand hielt sie eine circa achtseitige Zeitung, die gefüllt war mit Schnipseln und Ausschnitten echter Zeitschriften. Vorn darauf zu sehen war die Nationalfußballspielerin Anja Mittag. Eine Bekannte von mir, mit der ich zu Beginn ihrer Karriere schon selbst auf dem Platz stand. Ein weiteres Mal nahm ich wahr, wie doch alles miteinander verbunden zu sein scheint.
Ein einfaches 'Danke für Alles' sagt mehr als tausend Worte
Ein einfaches "Danke für alles" sprach Bände über die Dankbarkeit der Eltern. "So tolle Traktoren", schrieb die Mutter bereits schon, als wir den Bericht veröffentlichten, dass der gestohlene Traktor doppelt ersetzt wird. Aus diesem Grund haben die Geschwister ein Bild für die Sponsoren gemalt. Auf diesem ist ein Traktor zu sehen, sowie ein geschriebenes "Danke" und beide Namen der Kinder. "Wir wissen im Übrigen nun auch, wer unseren Traktor am Bauernprotesttag gestohlen hat", ergänzt der Vater, möchte es aber für sich behalten.
Hort von Stella freut sich über die 100 Euro Spende
Die 100 Euro Spende sollte ursprünglich dem Kindergarten von Levi übergeben werden. Diese lehnten jedoch ab. Der Vater erklärte: "Sie möchten mit einer politischen Sache nichts zu tun haben." Das Geld fand dennoch einen dankbaren Abnehmer. Der Rochlitzer Hort St. Nikolaus, den Stella besucht, freut sich nun über die Spende. Und da dieser sich gleich um die Ecke von Familie Thorand befand, statteten wir ihnen einen spontanen Besuch ab.
Emotionale Reise in die Vergangenheit
Für mich war dieser Moment nicht nur eine journalistische Aufgabe, sondern eine berührende Geschichte der Nächstenliebe. Und auch eine emotionale Reise in meine Vergangenheit als Erzieherin. Über 12 Jahre lang begleitete ich selbst Kinder in Krippe, Kindergarten und Hort. Und diese Begegnung weckte Erinnerungen an die Magie der Kindheit. Und es ist schön, wenn der alte Job und mein neuer Berührungspunkte haben. Und man das Gefühl hat, "Kindern Gutes tun zu können."
Kinderaugen sehen die Welt anders
Und als ich wieder ins Auto stieg, um zur Redaktion zurückzufahren, dachte ich mir, wie schön und auch wie heil die Welt doch aus Kinderaugen ist. Der kleine Levi winkte mir zum Abschluss mit einem Lächeln im Gesicht zu. Und irgendwie ploppte in diesem Moment das Lied von Herbert Grönemeyers "Kinder an die Macht" in meine Gedanken...
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