Leitung in Teilzeit: Wenn Führungskräfte Stunden reduzieren

Vertrauen ist A und O In Führungsetagen ist sie eher die Ausnahme: Teilzeitarbeit. Doch auch wer eine Leitungsposition hat, möchte womöglich zumindest zeitweise weniger Stunden im Job verbringen. Was dann wichtig ist.

Führungskraft sein und in Teilzeit arbeiten: Soll das zeitweise oder sogar dauerhaft funktionieren, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Und zwar sowohl auf Arbeitgeberseite wie bei der Führungskraft selbst, so Gudrun Happich in einem Beitrag auf Xing.

Ohne die Offenheit zum Umdenken geht es nicht

Laut der Führungskräftecoachin ist die wichtigste Voraussetzung dafür: "Beide Seiten müssen sich öffnen".

Firmen etwa gegenüber dem Gedanken, dass ein Unternehmensbereich im Jobsharing-Modell von zwei Personen geführt wird - und dies vielleicht ebenso gut funktionieren kann, wie mit einer Führungskraft. Menschen mit Leitungsposition gegenüber folgendem Prinzip: "Ich muss austauschbar sein können. Ich muss meine Entscheidungen transparent machen".

Führungskräfte, die in Teilzeit arbeiten wollen, sollten Happich zufolge lernen, wichtige Aufgaben zu delegieren. Außerdem: Kontrolle abgeben und die eigenen Mitarbeiter "entscheidungskompetent" machen.

Ohne Vertrauen wird es schwer

Wichtig dabei: Zeit einplanen, denn wirkungsvolles Delegieren geht nicht von heute auf morgen. Und: den Mitarbeitern vertrauen. Das sei schließlich die Basis dafür, wichtige Aufgaben überhaupt erfolgreich delegieren zu können, so Happich, "und die Kontrollabgabe nicht wieder durch toxisches Micromanagement zu konterkarieren".

Fragen sollten sich Führungskräfte zudem: "Welche Ziele will ich mit meiner Teilzeitarbeit erreichen - persönlich wie beruflich? Wie setze ich diese am besten um?" Denn besonders wenn man als Führungskraft in Teilzeit arbeite, sei es wichtig, die richtigen Prioritäten zu setzen. Anderenfalls sei die Gefahr riesig, von einem Berg an To-Dos begraben zu werden - "und den Plan zur Teilzeittätigkeit frühzeitig wieder über Bord zu werfen", so Happich.

Sie rät, erst einmal alles daran zu setzen, dass die Umstellung auf Teilzeit "irgendwie" funktioniert - etwa mit Hilfe von "effektivem Stressmanagement" oder der Einführung digitaler Tools zum Führen auf Distanz. Hätten sich die Wogen nach einigen Monaten geglättet, könnte man sich daran machen, die Prozesse der Teilzeitführung Schritt für Schritt zu optimieren.

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