Apache 207, nur ein "Loser"? Das sind die Musik-Highlights der Woche

Aktuelle Tipps Iron-Maiden-Star Bruce Dickinson, St. Vincent und Apache 207, der nach einem beispiellos erfolgreichen Jahr 2023 mit der neuen Single "Loser" nachlegt: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

Er stieg zuletzt auf wie ein "Komet", ein Ende des Höhenflugs ist nicht in Sicht: Apache 207 war in den letzten Jahren einer der größten Gewinner im Deutschrap (und allgemein im deutschen Pop), gibt sich nun aber als vermeintlicher "Loser". Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Iron-Maiden-Frontmann Bruce Dickinson und der dreifachen Grammy-Gewinnerin St. Vincent.

Apache 207 - Loser

Mit der Single "Komet", diesem bahnbrechenden Duett mit Udo Lindenberg, knackte Apache 207 uralte Chartrekorde von Boney M. und Matthias Reim. Mit dem Album "Gartenstadt" landete er 2023 wieder auf Platz eins der Hitparade, Gold-Veredelung inklusive. Auch seine letzte Tour war ein gigantischer Erfolg. Volkan Yaman alias Apache 207 hätte allen Grund dazu, nach den Triumphen der letzten Monate ein breites Grinsen aufzusetzen und die Korken knallen zu lassen. Aber bei ihm klingt das dann so: "Ich bin nur ein Loser, so hast du mich doch gesehen ..."

"Loser" ist der erste neue Song von Deutschrap-Senkrechtstarter Apache 207 nach dem "Gartenstadt"-Album und zugleich sein erstes musikalisches Lebenszeichen 2024. Ein nachdenklicher, fast etwas verbitterter Titel nach dem Motto: Apache bleibt gleich, und Apache vergisst nicht. Der Ludwigshafener rappt aus der Perspektive des Helden, der es allen gezeigt hat, erzählt dabei aber vor allem auch von leeren Versprechen und großen persönlichen Enttäuschungen. Keine Milde, keine Versöhnung, aber mal wieder ein enorm starker Track mit großem Wiedererkennungswert. Aufgenommen wurde "Loser" mit Produzent Jumpa, dazu hat Apache 207 auch ein eindrucksvolles Musikvideo gedreht. Ob aktuell auch schon wieder an einer neuen Platte gearbeitet wird, ist nicht bekannt.

Bruce Dickinson - The Mandrake Project

Die Fachpresse blickte diesen Songs mit großen Erwartungen entgegen, in einer Presseinfo zu "The Mandrake Project" ist von einem der "wegweisenden Rockalben des Jahres 2024" die Rede. "Wegweisend", nun gut, wird man sehen. Aber ein großes Rock-Highlight ist diese Platte ganz sicher. Bruce Dickinson, bekannt als langjähriger Frontmann von Iron Maiden, gehört seit Jahrzehnten zu den angesehensten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Headbanger-Szene. Aktuell ist er nach längerer Zeit mal wieder ohne seine Iron-Maiden-Kollegen und Bandmaskottchen Eddie unterwegs. Mit "The Mandrake Project" veröffentlicht er seine erste Soloplatte seit 19 Jahren ("Tyranny Of Souls", 2005).

Schon 2017 sprach Dickinson über Pläne für ein mögliches neues Soloalbum, konkret tüftelte er mit Produzent und Co-Songschreiber Roy Z etwa fünf Jahre lang an dem Material, das nun unter dem Titel "The Mandrake Project" (deutsch: "Das Alraunen-Projekt") in die Läden kommt. Der 65-Jährige singt von der Götterdämmerung, von den Toren zur Hölle, von verregneten Friedhofsbesuchen und von seinem Pakt mit dem Teufel - alles Dinge, die man so oder so ähnlich auch leicht auf einer Iron-Maiden-Platte finden könnte.

Und die Musik? Neben Heavy Metal und Hard Rock stehen diesmal auch Balladen und ein bisschen Rock-Oper auf dem Programm, der kreative Eigensinn ist für entsprechend geschulte Ohren nicht zu überhören. Die ganz großen stilistischen Überraschungen sind allerdings nicht dabei. Heißt: Auch die eher puristischen Maiden-Fans dürften alle einverstanden sein mit Dickinsons neuem Solomaterial. Begleitend zum Album "The Mandrake Project" hat der britische Metal-Veteran auch eine gleichnamige Comic-Reihe ins Leben gerufen. Im April startet eine große Welttournee, die unter anderem auch nach Deutschland führt.

St. Vincent - Broken Man

Es beginnt mit einem minimalistischen Beat, dann kracht plötzlich die Gitarre, als hätte ein Blitz eingeschlagen, und der Rest ist ein großartiges, wild loderndes Alternative-Rock-Inferno. Am Ende des Musikvideos, sehr passend, brennt die Künstlerin lichterloh. - St. Vincent ist wieder da! Ein neues Album wartet auf die Veröffentlichung ("All Born Screaming", 26. April), das insgesamt siebte von Annie Clark alias St. Vincent. Die erste Single-Auskopplung heißt "Broken Man".

In der Ankündigung zu "All Born Screaming" wird ein Album der Extreme versprochen, mit dem Clark einmal mehr ihre musikalischen Grenzen auslotet. Die US-Musikerin selbst vergleicht den Sound und die Stimmung der neuen Platte mit einem "langen einsamen Spaziergang im Wald": "Es gibt Orte, an die man emotional nur gelangen kann, wenn man allein hinausgeht - um herauszufinden, was das eigene Herz wirklich sagt."

Was auch immer das genau bedeutet, man darf in jedem Fall wieder Großes erwarten - nicht nur aufgrund der aufregenden ersten Vorab-Single. Annie Clark war mit renommierten Gaststars wie Dave Grohl, Cate Le Bon und Josh Freese im Studio, hat die neuen Songs aber erstmals alle allein produziert. Für ihren letzten Langspieler, "Daddy's Home" (2021), wurde St. Vincent bereits zum dritten Mal mit einem Grammy ("Bestes Alternative-Album") ausgezeichnet.

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