Faster! Harder! Scooter! Die Idee, simple Schlagworte auf wummernde Elektro-Beats zu packen, kann eigentlich nur aus den 90er-Jahren stammen. Beachtlich ist jedoch, dass zu dieser Musik die Massen auch drei Jahrzehnte später noch Party machen - immer noch ruft H.P. Baxxter seine Shouts ins Mikrofon. Die Hamburger Band Scooter hat 500 Wochen in den Single-Charts, 300 Wochen in den Album-Charts und mehr als 100 Goldene und Platin-Schallplatten vorzuweisen und gehört damit zu den erfolgreichsten deutschen Bands überhaupt. Die Doku-Reihe "Pop-Giganten" feiert gemeinsam mit dem Happy-Hardcore-Phänomen "30 Jahre Scooter" (Samstag, 16. März, 20.15 Uhr, RTLZWEI) und H.P. Baxxters 60. Geburtstag. RTLZWEI räumt für die Zeitreise sogar die Samstagabend-Primetime frei.
Der große Durchbruch kam 1994 mit dem Song "Hyper Hyper". Doch auch "Maria (I Like It Loud)" oder "How Much Is The Fish" sind bis heute Ohrwürmer - ob man die Musik von Baxxter, Marc Blou und Veteran Jay Frog nun mag oder nicht. Verbunden wird Scooter natürlich in erster Linie mit ihrem Frontmann, der sich in der Doku offen wie selten gibt und einen Einblick hinter die Kulissen eines der erfolgreichsten deutschen Musik-Exporte gewährt.
H.P. Baxxter, bürgerlich Hans Peter Geerdes, ist das charismatische Gesicht der Kombo, die er einst mitbegründete. Die anderen beiden Mitglieder sind sehr zufrieden mit dem Platz in der zweiten Reihe und haben nach wie vor großen Spaß am gemeinsamen Projekt. "Pop Giganten" begleitet Scooter bei ausverkauften Gigs und bei der Entstehung neuer Songs. Zudem können Zuschauerinnen und Zuschauer durch Archivaufnahmen in die Scooter-Geschichte eintauchen.
H.P. Baxxter: Von Ostfriesland in die Welt
Der Fokus der Musikdokumentation liegt klar auf H.P. Baxxter, der es aus dem ostfriesischen Leer bis ins internationale Musik-Business schaffte. Exklusiv berichtet er von seiner Kindheit in Ostfriesland sowie den Anfängen des späteren Erfolgsprojekts. Zu Beginn sah sich Scooter noch mit saftiger Kritik konfrontiert. Später avancierte man jedoch zur Kultband - wie auch immer man diesen Begriff einordnen möchte.
In einem im Januar erschienenen Interview mit der "Berliner Zeitung" fasste H.P. sein Wirken folgendermaßen zusammen: "Ich wollte immer vorrangig Spaß haben. Daher habe ich keine Lust, mich mit so was wie Politik abzugeben. Ist mir zu blöd. Zeitverschwendung." Scooter sei "dafür da, um sich von diesem ganzen Quatsch ablenken zu lassen", was den ersehnten Alltagseskapismus zahlreicher gegenwärtiger Fans gut zusammenfasst.
Neben H.P. und den anderen aktuellen Bandmitgliedern - insgesamt haben fünf Musiker die Kombo im Laufe der Jahre verlassen - kommen bei den "Pop-Giganten" zahlreiche seiner Weggefährten zu Wort. Interviewt werden unter anderem der Hamburger TV-Koch Tim Mälzer und Schlager-Ikone Vicky Leandros.
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