Carlo von Tiedemann gehört zu den größten Radio-Stars Deutschlands. Seit den 1970-ern ist der 80-Jährige eine feste Größe im Medium des gesprochenen Wortes, 2020 wurde ihm sogar das Bundesverdienstkreuz verliehen. Seit 2021 hat der Kult-Moderator vor allem mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Er leidet an der seltenen Herzkrankheit Amyloidose, lebt mit einem Herzschrittmacher.
Weil sich sein Zustand zuletzt stetig verschlechterte, ist von Tiedemann zur Zeit in einem Pflegeheim in dem kleinen Ort Wrist in Schleswig-Holstein untergebracht. "Eine Treppe ist für mich derzeit der Mount Everest", verriet er nun "Bild" in einem Interview. "Ich habe zwölf Wochen nur gelegen, konnte mich nicht bewegen." Auf seinem Tagesplan stehen 90 Minuten Training der Bein- und Arm-Muskulatur. "Mir steht noch einiges bevor", so der Radio-Star.
"Meine Hörer vermissen mich"
Zu den gesundheitlichen Strapazen kommen zu allem Überfluss finanzielle Sorgen hinzu. "Wir reden mittlerweile von vier Monaten Dienstausfall", schildert von Tiedemann besorgt. Seine Rücklagen würden "langsam angegriffen". Da nur 40 Prozent der Kosten erstattet werden, könnte er seinen Platz verlieren. "Noch ein halbes Jahr liegen könnte ich mir schlicht nicht leisten", fasst der Moderator seine missliche Lage zusammen.
Nicht nur deswegen möchte der 80-Jährige so schnell wie möglich an seinen Platz hinter dem Mikrofon zurückkehren. "Meine Hörer vermissen mich", weiß der Moderator. "Es ist schön, wenn man gebraucht wird." Das Kämpfer-Gen habe er von seinem Vater, einem preußischen Offizier, so von Tiedemann weiter. Dennoch zieht er eine Grenze. "Es gibt Menschen, die können sich nicht mehr alleine umdrehen. Das möchte ich nie hinkommen", verkündet er. In diesem Fall würde er "die goldene Kugel" bevorzugen.
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