Karl-Theodor zu Guttenberg über seine Depression: "Irgendwann ging es einfach nicht mehr"

Im Podcast von Harald Schmidt Im Podcast "Raus aus der Depression" führt Late-Night-Show-Legende Harald Schmidt Interviews mit Promis, die mit Depressionen zu kämpfen haben. In Folge eins der neuen Staffel spricht Ex-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg offen über den Umgang mit der Krankheit.

Es erfordert Mut, über die eigenen Schwächen zu sprechen, doch auch dank prominenter Persönlichkeiten bekommen psychische Krankheiten in der Öffentlichkeit zunehmend mehr Raum. Entertainer Harald Schmidt geht das Thema Depressionen in einem eigenen Podcast an - und hat sich für die erste Folge der neuen Staffel einen ehemaligen Bundesminister eingeladen: Lobbyist und Unternehmensberater Karl-Theodor zu Guttenberg ist bei "Raus aus der Depression" (abrufbar in der ARD Audiothek) zu Gast und spricht über seine Erfahrungen mit der Krankheit: "Irgendwann ging es einfach nicht mehr."

"Insbesondere als ich doch sehr früh und viel zu schnell in diese hohen Ämter aufgestiegen bin, bin ich einfach an die Grenzen meiner Belastbarkeit gestoßen", berichtet der ehemalige Wirtschafts- sowie Verteidigungsminister. "Das sind Grenzen, die sind physischer Natur. Aber ich habe auch festgestellt, wie zunehmend mein Geist Schaden nimmt." Der Ex-CSU-Politiker erklärt im Interview mit Harald Schmidt: "Und dann wurde eine Depression diagnostiziert - allerdings nicht eine, die vor allem mit dem Rücktritt zu tun hatte. Sondern das war eher ein zusätzlicher Trigger." Es habe sich herausgestellt, dass Depression eine sehr frühe Veranlagung in zu Guttenbergs Leben gewesen sei.

Dank einer Behandlung mit Psychotherapie - sowie kurzzeitig auch Medikamenten - könne er nun wieder ein gutes und zufriedenes Leben führen. "Ich kann sagen, dass ich mich heute in einer guten Ausgangssituation befinde, in der ich nicht wäre, wenn ich mir damals nicht Hilfe gesucht hätte", fasst zu Guttenberg zusammen.

Neue Folgen mit Vincent Weiss und Christoph Harting

"Dass immer mehr auch bekannte Persönlichkeiten mit uns im Podcast ihren Weg aus der Depression teilen, ist ein wichtiges Signal. Wir haben viele Hörer, die sagen: Wenn dieser Promi sich traut über Depression zu sprechen, kann ich das auch", erklärt Gastgeber Harald Schmidt zu seinem Wissenschaftspodcast. "Das ist für mich das Schöne an diesem Format: Es zeigt anderen Betroffenen, dass sie mit der Erkrankung nicht allein sind und ermutigt, sich Hilfe zu suchen."

Bei "Raus aus der Depression" handelt es sich um eine Kooperation von NDR Info und der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention. Die wissenschaftliche Expertise steuert Professor Dr. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung und Professor an der Universitätspsychiatrie der Goethe Universität Frankfurt am Main bei. "Die Gespräche mit unseren prominenten Podcast-Gästen zeigen dabei: Depression kann auch auftreten, obwohl die Betroffenen beruflich äußerst erfolgreich sind, in einer glücklichen Partnerschaft leben und auch sonst kein äußerer Anlass vorliegt", so der Experte.

In der neuen Staffel berichten zudem ZDF-Moderatorin Katty Salié (22. April), Sänger Wincent Weiss (29. April), Madleen Matthias aus dem RTL-Format "Princess Charming" (6. Mai) und Olympiasieger Christoph Harting (13. Mai) von ihrem Umgang mit der Depression.

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