Rod Stewart im Swing-Fieber: Das sind die Musik-Highlights der Woche

Aktuelle Tipps Alina, MGMT und Rod Stewart, der gemeinsam mit Jools Holland den Swing der Big-Band-Ära feiert: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

Rod Stewart und Jools Holland teilen eine große Leidenschaft für Modelleisenbahnen, aber auch für den Swing einer längst vergangenen Zeit. Nun haben die beiden Oldies ein Album mit alten Klassikern aufgenommen, das aber keineswegs nach Alte-Leute-Musik klingt. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Alina und MGMT.

Rod Stewart & Jools Holland - Swing Fever

Die ganz wilden Jahre sind vorbei, natürlich. Musikalisch hat man es etwa 2019 gemerkt, als Rod Stewart sich den Traum erfüllte, seine großen Hits von früher mit dem Royal Philharmonic Orchestra zu veredeln (auf dem Album "You're In My Heart"). Und jetzt: "Swing Fever", eine "Hommage an die zeitlosen Songs der Big-Band-Jahre", aufgenommen mit Jools Holland und dessen Rhythm & Blues Orchestra. Wird der große Rock- und Popstar Rod Stewart, der im Januar seinen 79. Geburtstag feierte, jetzt also endgültig zum gemütlichen Senior?

Insgesamt haben Stewart und Holland 13 Songbook-Klassiker neu eingespielt. Titel, die von Künstlern wie Fats Waller, Louis Armstrong oder Nat King Cole groß gemacht wurden und teilweise fast 100 Jahre alt sind. "Ain't Misbehavin'", "Walkin' My Baby Back Home", "Frankie And Johnny", "Almost Like Being In Love", das sind alles Beiträge für echte Genießer. Nach gediegenem Cognacglas-Schwenken vor dem Kamin klingt aber nichts auf dieser Platte. Eher nach verrauchter Tanzlokal-Party, fliegenden Barhockern und einem fiesen Kater am nächsten Morgen.

Der legendäre Pianist und Orchesterleiter Jools Holland spielt sich mit der Band enorm flott, schwungvoll und teilweise fast wild durch das Material, dazu erzählt Rod Stewart abenteuerliche Geschichten von Ausreißern, Eifersucht und leidenschaftlichem Geschmuse. Das Fieber im Albumtitel "Swing Fever" kommt jedenfalls nicht von ungefähr, das Feuer in Rod Stewart brennt noch. Und dieser Sound, egal wie alt, steht ihm extrem gut.

Alina - Mein Körper

"Die kann was": Diesen Satz würden viele Menschen, die sich näher mit der Arbeit von Alina beschäftigen, wohl sofort unterschreiben. Die 38-Jährige landete 2017 mit ihrem Debüt "Die Einzige" direkt einen veritablen Charterfolg (Platz 26), gilt als äußerst versierte Sängerin und schrieb zuletzt auch Musik für das aktuelle Album von Helene Fischer. Jetzt zeigt Alina (mit vollem Namen Alina Wichmann), dass sie nicht nur über großes musikalisches Talent verfügt, sondern dass sie auch etwas zu sagen hat.

"Mein Körper", so heißt die neue Single, mit der Alina ein Zeichen gegen Bodyshaming setzen möchte. Sie habe sich in der Vergangenheit oft versteckt und lange nicht in den Spiegel schauen können, erzählt sie in der Powerballade, zu der auch ein begleitendes Musikvideo gedreht wurde. Aber diese Zeit der Selbstzweifel ist nun vorbei. "Ich muss niemandem gefallen / Jede Faser meines Körpers gehört mir allein", singt sie, und: "Ich geb' keinen Sch... darauf, was sie meinen / Ich liebe diesen Körper mit all seinen Teilen". Ein starkes Statement, das in den Kommentaren auch entsprechend gefeiert wird. Und wer wissen will, was Alina sonst noch alles kann: Am 22. März veröffentlicht sie ihr neues Album "Ungefiltert".

MGMT - Loss Of Life

Eine "recht lange Schwangerschaft" sei es gewesen, dann aber glücklicherweise doch noch eine "einfache Geburt": So beschreiben MGMT den Entstehungsprozess ihres neuen Albums "Loss Of Life", dem ersten seit "Little Dark Age" (2018) und dem Wechsel zu einem neuen Label. Jetzt seien Andew VanWyngarden und Ben Goldwasser sehr stolz, ihr "Baby" endlich der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Das dürfen sie auch.

Schon die erste Single "Mother Nature", mit der sich MGMT gekonnt den Britpop zu eigen machten, versprach nur Gutes, und auch der Rest des Albums hält wieder einige potenzielle neue Fan-Lieblinge bereit. MGMT scherzen, dass sie auf "Loss Of Life" etwa "20 Prozent Adult Contemporary" spielen. Darüber hinaus hat dieses Album zwischen Dreampop, Folk, Rockoper, Indietronic und einer Zusammenarbeit mit Christine and the Queens ("Dancing In Babylon") aber noch viel mehr zu bieten. Mit seichter Dudelmusik hat die smarte und ideenreiche Art, wie dieses Duo die unterschiedlichsten Einflüsse zusammenführt, auch auf "Loss Of Life" nichts zu tun.

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