Usher kommt zurück nach Hause: Das sind die Musik-Highlights der Woche

Eine Rückkehr nach Hause, über die sich Fans von hochwertigem Soul und R'n'B nur freuen können: Usher hat kurz vor seinem Super-Bowl-Auftritt das neue Album "Coming Home" veröffentlicht. Es ist die erste Soloplatte des US-Musikers seit "Hard II Love" (2016). Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Zara Larsson und Beth Gibbons.

Usher - Coming Home

"Ich weiß, dass meine Fans lange darauf warten mussten", erklärt Usher. "Aber was ich sagen kann ist, dass alle guten Dinge zu denen kommen, die warten." Was genau da kommt: insgesamt 20 neue Songs, zusammengefasst auf dem ersten neuen Album des US-Musikers seit acht Jahren ("Hard II Love", 2016). Das geht zumindest als kleines "Comeback" durch, und dazu passt auch der Titel der neuen Liedersammlung: "Coming Home".

Vor 20 Jahren gehörte Usher zu den größten Stars im internationalen Popgeschäft. Dass er heute immer noch ganz vorne dabei ist, zeigt alleine schon sein Engagement für die Halbzeit-Show beim Super Bowl LVIII (13. Februar). Aber was für seine Hörerinnen und Hörer wirklich zählt, ist natürlich die Musik. Eleganter Soul, zeitgemäßer R'n'B, alles sehr sexy und lässig und erstklassig produziert (unter anderem von Pharrell Williams): Der achtfache Grammy-Gewinner hat nicht zu viel versprochen mit den "guten Dingen". Kollaborationen mit Stars wie 21 Savage und H.E.R. werten die neunte Soloplatte des inzwischen 45-Jährigen zusätzlich auf.

Zara Larsson

Ein Auftritt beim Super Bowl? Das würde sicher auch Zara Larsson gut gefallen. Stand heute wäre diese Bühne für die 26-jährige Schwedin wohl noch eine Nummer zu groß. Aber die Richtung stimmt: Larsson arbeitete unter anderem schon mit Ed Sheeran zusammen, gewann zahlreiche Preise, und der Superhit "Symphony", den sie vor ein paar Jahren gemeinsam mit Clean Bandit sang, steht inzwischen bei über einer Milliarde YouTube-Klicks. Der erhoffte letzte Schritt auf dem Weg nach ganz oben - vielleicht klappt es ja mit etwas göttlichem Beistand?

Auf ihrer neuen Platte "Venus" beschwört Zara Larsson die Göttin der Liebe und der Schönheit, auf dem Cover posiert die Blondine mit nichts weiter als einer kleinen Muschelschale. Ein bisschen provozieren, das mochte sie schon immer, aber hier geht es um mehr. Das Venus-Motiv wird seit jeher gerne als Feminismus-Symbol verwendet, und so lässt es sich auch bei Zara Larsson lesen. "Can't Tame Her" heißt eine der Vorab-Singles (und zugleich einer der stärksten Songs) des Albums: Zara Larsson lässt sich nicht einfangen, nicht bändigen und präsentiert sich auch in den übrigen Songs immer wieder als starke, selbstbewusste Pop-Persönlichkeit.

Beth Gibbons - Floating On A Moment

Niemand von uns kann hierbleiben, wir werden alle sterben und irgendwann, unweigerlich, vergessen: Das sind keine sonderlich erbaulichen Gewissheiten. Und doch haben sie, besungen von Beth Gibbons, immer auch etwas Tröstliches und Wunderschönes. Seit der Veröffentlichung des legendären ersten Portishead-Albums "Dummy" (1994) gilt Gibbons als Ikone für alle, die beim Musikhören gerne ein bisschen leiden. 30 Jahre und viele bittere Lebenserfahrungen später hat Gibbons nun ihr erstes echtes Soloalbum angekündigt.

Gibbons' Blick auf die Welt und das Leben hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht wirklich aufgehellt, auch in der ersten Vorabsingle zu "Lives Outgrown" finden sich wieder viele Hinweise auf das Ende. "Ich schwebe in einem Moment / Ich weiß nicht, für wie lange", singt sie in "Floating On A Moment", und: "Wir alle gehen nach nirgendwo". Im dazugehörigen Musikvideo blühen Blumen wie im Zeitraffer auf, nur um dann ebenso schnell wieder zu verwelken. Sehr traurig, sehr anmutig und kunstvoll. Typisch Beth Gibbons.

Die Britin habe insgesamt etwa zehn Jahre lang an den Songs für "Lives Outgrown" gearbeitet, heißt es in einer Ankündigung. Es gehe darin um Ängste, um Vergänglichkeit und auch um "viele Abschiede" - von Familienmitgliedern und Freunden sowie vom "früheren Ich". Und immer noch geht es für Beth Gibbons darum, einen gesunden Umgang mit all der Tristesse zu finden, die sich "Leben" nennt. Sie persönlich sei nun an einem Punkt angekommen, an dem man "mutig sein" müsse, erklärt die 59-Jährige. Was genau sie darunter versteht, erfahren die Fans spätestens mit Veröffentlichung des Albums am 17. Mai.