"Zum Würgen": Didi Hallervorden eckt mit Anti-Israel-Gedicht an

Kontroverser Komiker Das "Enfant terrible" der deutschen Comedy-Szene hat wieder zugeschlagen: Nach den Themen Gendern und Corona meldet sich Didi Hallervorden mit einem Gedicht zum Nahostkonflikt zu Wort. Darin wirft er Israel Völkermord vor. Die Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten.

Auch mit 88 Jahren ist Dieter "Didi" Hallervorden nicht auf den Mund gefallen. Der Komiker meldet sich regelmäßig zu gesellschaftlichen sowie politischen Themen zu Wort - und eckt damit immer wieder an. Das Gendern nannte er einen "künstlichen, politisch motivierten Eingriff in gewachsene Sprachstrukturen". Als das von ihm geführte Schlosspark Theater in Berlin im Zuge der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung schließen musste, bezeichnete er das als "unverhältnismäßig und rechtswidrig".

Nun hat sich Hallervorden zum Nahostkonflikt positioniert. In einem Video trägt der Komiker ein "Gaza Gaza" betiteltes Gedicht vor. Darin wirft "Didi" der israelischen Regierung Völkermord vor - außerdem bezeichnet er Israel als "Apartheid"-Staat, mit dem alle Parteien im Deutschen Bundestag, "von Ampel bis AfD", unter einer Decke stecken würden.

"Natürlich verurteile auch ich den Terror der Hamas", stellt Hallervorden zwar klar, betont aber auch, dass niemand ohne Grund zum Terroristen werde. Während Hallervordens Vortrag werden auch Szenen aus der Berichterstattung Israel-kritischer Sender aus dem Nahen Osten gezeigt.

Scharfe Kritik an Hallervorden-Gedicht wird laut

Der Text stammt jedoch nicht von Hallervorden selbst. Verfasst wurde das Gedicht vom ehemaligen Linken-Politiker Dieter Dehm, der auf "X" (vormals Twitter) ebenfalls regelmäßig als Kritiker der Bundespolitiker auftritt. Selbst Sahra Wagenknechts Partei BSW lehnte eine Aufnahme des 74-Jährigen ab.

Hallervorden und Dehms Werk wird bereits scharf kritisiert. Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, etwa bezeichnet den Text gegenüber "Bild" als "Bilderbuchbeispiel" für "Schuldabwehr-Antisemitismus im Zusammenhang mit Täter-Opferumkehr im Nahost-Konflikt". Die "Jüdische Allgemeine" spricht von "Laienspielertricks aus der Kiste der Politpropaganda".

Deutlich wurde auch CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. Gegenüber "Bild" kritisierte sie Hallervordens Werk scharf. "Selbstgerechter Antisemitismus als lyrisches Rührstück. Statt Honig Dreck im Kopf. Zum Würgen", verurteilte sie das Gedicht - mitsamt einer Referenz auf Hallervordens Kinoerfolg "Honig im Kopf" (2014) scharf.

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