Arbeitslosigkeit steigt durch den Übergang ukrainischer Geflüchteter

Arbeitslosigkeit Quote im Juni um acht Prozent erhöht

Die Arbeitslosigkeit steigt im Juni um acht Prozent. Grund ist der Übergang ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung zum 1. Juni 2022. Seitdem erhalten sie als Berechtigte SGB II-Leistungen. Die Aufenthaltserlaubnis ermöglicht nach § 24 Aufenthaltsgesetz den Zugang zum Arbeitsmarkt. Vor dem Übergang erhielten Geflüchtete aus der Ukraine Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Individuelle Lösungen für individuelle Menschen

"Die Übernahme der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer ist uns gut gelungen. Das Jobcenter Chemnitz richtete einen separaten Antragsservice ein und konnte bis Mitte Juni nahezu alle Anträge bearbeiten. Nun geht es darum, individuelle Lösungen für die Menschen zu finden. Wir bieten Gruppenveranstaltungen an, führen Beratungen durch, begleiten den Weg in die Integrations- und Sprachkurse mit Blick auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Auch wenn die Arbeitslosigkeit angestiegen ist, stehen die Beschäftigungsperspektiven für alle weiterhin gut, denn der Chemnitzer Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig. Allein im Juni wurden dem Arbeitgeber-Service mehr als 570 neue Arbeitsstellen gemeldet. Insgesamt sind über 3.000 Arbeitsplätze in Chemnitz vakant", erläutert Katrin Heinze, Geschäftsführerin des Jobcenters Chemnitz.

 

 

Arbeitslosigkeit

 

Aktuell sind 8.793 Chemnitzerinnen und Chemnitzer von Arbeitslosigkeit betroffen. Damit steigt die Arbeitslosigkeit von Mai auf Juni um 654 Personen bzw. 8,0 Prozent. Zum Vorjahr sind 184 arbeitslose Personen weniger registriert. Das ist ein Minus von zwei Prozent.

 

Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich ausschließlich im SGB II (Jobcenter). Der Bestand Arbeitsloser stieg um 711 Personen bzw. 11,7 Prozent. Begründet liegt dies in der Betreuung der ukrainischen Geflüchteten seit 1. Juni. 1.838 gemeldete Erwerbsfähige mit ukrainischer Staatsangehörigkeit sind aktuell im Jobcenter Chemnitz gemeldet. Darunter 934 Arbeitslose. Im SGB III (Arbeitsagentur) reduzierte sich der Bestand an Arbeitslosen um 57 Personen bzw. 2,7 Prozent zum Vormonat. Zum Vorjahr ging der Anteil um 347 Personen bzw. 14,7 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote steigt auf 7,1 Prozent. Im Juni des Vorjahres lag sie noch bei 7,2 Prozent.

Gemeldete Arbeitsstellen

 

Im Juni meldeten Chemnitzer Unternehmen 576 neue Arbeitsstellen. Das sind 26 mehr als im Mai (plus 4,7 Prozent) und 87 Stellen weniger als vor einem Jahr (minus 13,1 Prozent). 90 Prozent der neu gemeldeten Arbeitsplätze sind unbefristet zu besetzen. Für die meisten Vakanzen sind Fachkräfte oder Experten gesucht. Vorrangig in der Zeitarbeit sind offene Stellen verfügbar. Des Weiteren sind im Verarbeitendes Gewerbe, in der öffentlichen Verwaltung Jobs verfügbar.Das Gesundheits- und Sozialwesen ,Handel Instandhaltung und Reparatur von KfZ bieten ebenfalls Posten. Im Gesamtbestand sind 3.146 Arbeitsstellen in Chemnitz vakant. Damit liegt die Anzahl freier Arbeitsplätze mit 19,8 Prozent über dem Vorjahresniveau (plus 520 Stellen).

Alle freien Stellen sind in der "Jobsuche" der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche - die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.

 

 

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