Braucht Chemnitz einen Nachtbürgermeister?

Diskussion 100 Teilnehmer im Carlowitz-Congresscenter

Leipzig hat seit dem letzten Jahr einen, Mannheim schon seit 2018. Die Rede ist von einem Nachtbürgermeister - einer Person, die zwischen Kultur- und Clubszene, Anwohnern, Polizei und Verwaltung vermittelt. Nachtbürgermeister kümmern sich dabei oft auf kreative Weise um die Organisation des Nachtlebens und der Kulturszene einer Stadt. Schon im letzten Sommer hatte das Kulturbündnis Hand in Hand den Posten eines Nachtbürgermeisters zum Thema gemacht.

Schnell funktionierende Lösungen finden

Das Ziel des Vereins: Kulturräume erhalten und fördern, Barrieren abbauen und schnell funktionale Lösungen zwischen Stadtverwaltung, Clubs und Bürgern finden. "Das Thema ist überfällig, zeitgemäß und bietet die Chance, eine nachhaltige und langfristige Lösung zu finden, die zwischen Ämtern und kulturellen Nachtbetrieben vermittelt", so das Bündnis Hand in Hand.

Beratung über Arbeit eines Nachtmanagers

Nun haben die Mitglieder erneut einen Vorstoß in Richtung Nachtbürgermeister gewagt: Am Mittwoch trafen sich etwa 100 Teilnehmer bei einer Konferenz im Carlowitz-Congresscenter, die das Nachtleben der Stadt in den Mittelpunkt stellte. Unter dem Slogan "Chemnitz nach Acht" ging es dabei um die Arbeit, die ein Nachtmanager haben würde. Gekommen waren unter anderem Matthias Rauch, der Initiator des ersten deutschen Nachtbürgermeisters in Mannheim, und Nils Fischer, der Fachbeauftragte für das Nachtleben in Leipzig. "In Chemnitz stehen wir nun erst ganz am Anfang", sagte Kai Winkler, einer der Initiatoren, die 2018 das Kulturbündnis Hand in Hand ins Leben gerufen haben.

Bedürfnisse gezielt bündeln

Dennoch sei ein Nachtbürgermeister für viele Ebenen wichtig: für die Veranstalter und Bürger, die Infrastruktur wie Nachtbusse und Taxen sowie nicht zuletzt die Wirtschaftsförderung. "Nach dieser erfolgreichen Auftaktveranstaltung verlieren wir das Thema natürlich nicht aus den Augen", so das Kultubündnis. Dem Verein gehören derzeit 31 Institutionen an, sowohl kommerzielle als auch staatlich geförderte sowie ehrenamtliche - die Liste reicht von A wie Aaltra, AJZ und Atomino bis Z wie Zukunft. Aber auch Festivals wie das Fuego a la Isla oder der Radiosender T sind Mitglied im Kulturbündnis. "Hand in Hand" will die Bedürfnisse der vertretenen Clubs und Kulturveranstalter bündeln und sie an die entsprechenden lokalen und überregionalen Interessenvertretungen herantragen.

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