CFC kassiert Pokal-Blamage in Bischofswerda!

Fußball Der Rekordsachsenpokalsieger scheidet nach Verlängerung aus.

Bischofswerda. 

Bischofswerda. Der Rekordsachsenpokalsieger Chemnitzer FC ist überraschend in der 3. Runde im "Wernesgrüner Sachsenpokal" ausgeschieden. Gegen den Bischofswerdaer FV 08 unterlagen die Tiffert-Schützlinge mit 2:4 nach Verlängerung. Nach umkämpften 90 Minuten hieß es 2:2. Pereira Rodrigues hatte die Gastgeber zweimal in Führung gebracht, Lihsek und Felix Müller konnten jeweils vor 708 Zuschauern in der "Volksbank-Arena" ausgleichen. In der Verlängerung erzielten Tanriver und Hoffmann die siegbringenden Treffer für den Oberligisten, welcher damit den Einzug ins Achtelfinale feiert. Weil die Himmelblauen im Stau standen, wurde die Partie 45 Minute später angepfiffen.

Walther & Mensah fielen aus

Die Hiobsbotschaften in Bezug auf Verletzungen will bei den Himmelblauen schlichtweg nicht abreißen. So zog sich Walther beim 2:1-Auswärtssieg in Zwickau einen Anriss des vorderen Syndesmosebands zu. Die Ausfallzeit des offensiven Außenverteidigers beträgt sechs Wochen. CFC-Coach Tiffert ließ gegen den Oberligisten auf dieser Position Koch agieren. Außerdem musste Mensah wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel passen. Im Vergleich zum Zwickau-Spiel standen folglich mit Lihsek und - dem in der Regionalliga-Nordost wegen einer roten Karte gesperrten - Erlbeck zwei andere Kicker in der Startformation.

Intensive erste Hälfte im Schiebocker Sonnenschein

Das Spiel begann mit einem Stellungsfehler der Gastgeber. Fromm verschätzte sich und konnte anschließend Bozic nur via Foul unmittelbar vor der Strafraumgrenze stoppen. Schiedsrichter Richard Hempel aus Dresden bewertete das Vergehen nur mit der gelben Karte. Den fälligen Freistoß schlenzte Damer knapp über das Tor. In der achten Minute hatten die Schiebock-Anhänger den Torschrei bereits auf den Lippen, doch der Kopfball von Pereira Rodrigues klatschte an den Innenpfosten. Eine Zeigerumdrehung später köpfte Sobe freistehend drüber. Stagge hatte nach einer Viertelstunde via Kopfball die zweite CFC-Chance.

Das bessere Team war zu diesem Zeitpunkt klar der Oberligist, der nach neun Spielen - fünf Siege und vier Unentschieden - auf dem dritten Platz hinter der zweiten Mannschaft des 1. FC Magdeburg und dem VFC Plauen steht.

Die erste Halbzeit war intensiv - und die Gastgeber belohnten sich in der 40. Minute für ihre Bemühungen mit dem verdienten Führungstreffer. Nach Vorlage von Fromm, welcher Zickert zu düpieren wusste, drosch Pereira Rodrigues den Ball unter Bedrängnis in die lange Ecke. Hofmann hätte kurz vor dem Pausenpfiff fast noch auf 2:0 gestellt, sein Volleyschuss ging hauchzart vorbei. Mit der letzten Möglichkeiten im ersten Durchgang traf Lihsek zum schmeichelhaften 1:1-Ausgleich.

Tore nach Eckbällen auf beiden Seiten

Die erste Möglichkeit nach dem Seitenwechsel - auf beiden Seiten gab es keinen Wechsel - hatte Sobe. Der emsige Linkaußen schlenzte den Ball gefühlvoll, konnte damit aber Birke nicht überwinden. In der 60. Minute ließ Birke einen strammen Zizka-Schuss nur abprallen, aus der daraus resultierenden Ecke fiel der zweite Treffer für die Gastgeber. Pereira Rodrigues köpfte energisch ein. Wie schon in der ersten Halbzeit antworteten die Himmelblauen prompt. In der 63. Minute köpfte Felix Müller eine Damer-Ecke wuchtig ein.

Der Rekordsachsenpokalsieger zeigte sich nach dem Ausgleich deutlich aktiver und hatte mit Lihsek in der 74. Minute die erstmalige Führung auf dem Fuß. Auf der Gegenseite oblag es Pereira Rodrigues. Der Brasilianer, den die himmelblaue Verteidigung zu keinem Zeitpunkt in den Griff bekam, verpasste seinen Dreierpack denkbar knapp. Nach spannenden 90 Minuten, in dem kein Klassenunterschied erkennbar gewesen ist, ging es nach einem 2:2 in die Verlängerung.

Platzverweis für Kapitän Müller entscheidet Partie

Auch in der ersten Halbzeit der Verlängerung waren die Schiebocker sofort wach und hatten mit Hoffmann zwei Chancen, um zum dritten Mal in Führung zugehen. Der 25-Jährige scheiterte jeweils an Birke, welcher sein Team damit im Spiel hielt. Zwischen diesen beiden Gelegenheiten flog CFC-Kapitän Tobias Müller nach wiederholtem Foulspiel mit der gelb-roten Karte vom Platz. Der CFC kam in der gesamten Verlängerung zu wenigen gefährlichen Möglichkeiten. Stattdessen nutzte der Oberligist seine Überzahl aus. In der 107. Minute hämmerte Tanriver den Ball in die Maschen. Birke konnte den Einschlag letztlich nicht verhindern. Der eingewechselte Akindele - Last-Minute-Siegtorschütze aus dem Zwickau-Spiel - verpasste im Gegenzug den sofortigen Ausgleich. In der 119. Minute machte Hoffmann nach einem Konter den Sack zu und sorgte für den 4:2-Endstand.

Trainer sichtlich bedient

CFC-Trainer Christian Tiffert gratulierte dem Gegner zu einem verdienten Sieg und sah die Leistung seines Teams äußerst kritisch. "In  der ersten Halbzeit war unser Auftritt eine einzige Katastrophe. Da fehlte mir die notwendige Einstellung. Da haben wir fast jeden Zweikampf verloren. Nach der Pause wurde es etwas besser, doch das reichte nicht, um gegen einen sehr guten Oberligisten zu gewinnen. Nach dem Spielverlauf konnten wir überhaupt froh sein, in die Verlängerung gekommen zu sein", meinte der Chemnitzer Coach. " Es,war ein gebrauchter Tag für uns", meinte Tiffert. kbe

Achtelfinal-Auslosung in Bearbeitung

Das Achtelfinale im "Wernesgrüner Sachsenpokal" wird am Montag, dem 16. Oktober, um 15 Uhr im Seminarraum des Sport- & Tagungshotels "Egidius Braun" in Leipzig ausgelost. Die Partien Eintracht Niesky gegen Dynamo Dresden, Stahl Riesa gegen Erzgebirge Aue und VfB Schöneck gegen die BSG Chemie Leipzig finden allesamt am Reformationstag, dem 31. Oktober, statt.

Tittel kommt nach Chemnitz

Für den Chemnitzer FC geht es in der Regionalliga-Nordost am Freitag, dem 20. Oktober weiter. Zu Gast im "Stadion - An der Gellertstraße" ist der FSV 63 Luckenwalde, der heute gegen die zweite Mannschaft des FC Hansa Rostock mit 0:1 unterlegen war und damit weiterhin auf dem 10. Platz zu finden ist. In der vergangenen Spielzeit besiegten die Himmelblauen die Brandenburger mit 2:0. Die Tore vor 2.151 Zuschauern erzielten Stagge und Roscher in der Anfangsviertelstunde. Der CFC hat sich diesmal das ehrgeizige Ziel von 5.000 Zuschauern gesetzt. Mit Kevin Tittel steht bei den Luckenwalder übrigens ein ehemaliger himmelblauer Kicker zwischen den Pfosten.

 

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