City bekommt Arthur-Weiner-Platz

Beschluss Neuer Name für Fläche vor den Kunstsammlungen

Der Platz an der Straße der Nationen direkt vor den Kunstsammlungen, auf dem sich früher der versteinerte Wald befand, heißt jetzt Arthur-Weiner-Platz. Das hat der Stadtrat in dieser Woche beschlossen. Mit der Namensgebung soll eine Tafel zum Namensgeber angebracht werden, die auch an das Schicksal vieler Juden erinnern soll. Arthur Weiner wurde am 22. Juli 1877 als Sohn einer jüdisch bürgerlichen Familie in Chemnitz geboren. Nach dem Schulbesuch studierte er Rechtswissenschaften und promovierte 1904 an der Universität Leipzig. Als Rechtsanwalt ließ er sich seit 1906 in Chemnitz nieder und wurde später auch Notar.

Freiwillig nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde mit Auszeichnungen geehrt. Weiner vertrat in der Weimarer Republik viele jüdische Familien und Industrielle, außerdem saß er im Aufsichtsrat verschiedener Chemnitzer Unternehmen. Gesellschaftlich respektiert, aber auch kulturell engagiert, unterstützte er seine jüdische Gemeinde. In den 1920er Jahren wurde er stellvertretender Vorstand der jüdischen Gemeinde von Chemnitz. Mit der Machtübertragung an die NSDAP 1933 änderte sich das Leben schlagartig für die Familie Weiner wie für viele andere jüdische Personen. Aufgrund seiner Religion, seines hohen gesellschaftlichen Ansehens und seiner Profession als geachteter Jurist gehörte Arthur Weiner zu den ersten deutschen Bürgern, die 1933 entführt und dann ermordet wurden. Heute erinnert ein Stolperstein vor seinem ehemaligen Wohnhaus Stollberger Straße 41 an ihn.

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