Denken wie ein Broker - Ein Blick ins Strategiehandbuch der Profis

Wissen ist Macht und das ist auch an der Wall Street nicht anders, weswegen Anlageprofis den Ruf haben, sich am besten auszukennen. Aber wenn Sie kein Profi sind? Nun, Privatanleger können sich trotzdem viele der besten Techniken der Profis zunutze machen und ihr angeeignetes Wissen in echte Anlageerfolge verwandeln.

Wissen ist Macht und das ist auch an der Wall Street nicht anders, weswegen Anlageprofis den Ruf haben, sich am besten auszukennen. Aber wenn Sie kein Profi sind? Nun, Privatanleger können sich trotzdem viele der besten Techniken der Profis zunutze machen und ihr angeeignetes Wissen in echte Anlageerfolge verwandeln. Privatanleger haben gegenüber den großen institutionellen Anlegern auch einige Vorteile - vor allem haben diese die Möglichkeit, eher langfristig zu investieren und sich eher auf die versteckten Schätze am Markt zu konzentrieren. Aber sie können auch frei zugängliche Informationen nutzen, um einige potenziell interessante Aktien selbst zu identifizieren. Wie man als Privatanleger, Aktien recherchieren und sich einen Vorsprung gegenüber professionellen Anlegern schaffen kann?

Hier sind fünf Techniken, mit denen Profis herausfinden, was auf dem Markt wirklich los ist.

1. Verwenden Sie einen Aktienscreener

Ein Aktienscreener ist ein guter Ausgangspunkt für Anleger, die auf der Suche nach neuen Ideen sind. Mit einem guten Aktienscreener können Sie Aktien finden, die 52-Wochen-Tiefs erreichen, wenn Sie ein Value-Investor sind, oder neue Höchststände, wenn Sie nach Momentum-Aktien suchen, die ihren Trend fortsetzen könnten.

Sie können diese Informationen mit anderen Finanzberichten kombinieren, die im Screener verfügbar sind, z.B. Umsatzwachstum, Gewinnspannen, Schulden und vieles mehr. Sie sollten sich nach einem hochwertigen Screener umsehen, damit Sie sehr detaillierte - und aktuelle - Informationen erhalten.

2. Sprechen Sie mit den Managementteams

Es mag den Anschein haben, dass die Managementteams für Einzelanleger tabu sind, aber das ist nicht immer der Fall. Sicher, der CEO von Meta Platforms, Mark Zuckerberg, wird Ihren Anruf wahrscheinlich nicht entgegennehmen, aber bei kleineren Unternehmen haben Sie eine echte Chance, Fragen zu stellen, denn dort sprechen die Führungskräfte mit aktuellen oder künftigen Investoren.

Sie sollten sich sachdienliche Fragen zurechtlegen, die zeigen, dass Sie das Unternehmen kennen, und es kann ein guter Moment sein, Insider nach den Feinheiten des Unternehmens zu fragen. Auch wenn Sie nicht mit der Unternehmensleitung telefonieren können, können Sie sich an die Investor-Relations-Abteilung eines börsennotierten Unternehmens wenden. Die IR-Abteilung, wie sie genannt wird, kann Ihnen unter anderem finanzielle Details oder Ansichten zu einer Pressemitteilung geben.

Es kann auch hilfreich sein, ein Managementteam zu fragen, welche anderen Unternehmen sie in der Branche am meisten respektieren und warum. Diese Art der Befragung kann Ihnen einen guten Überblick darüber verschaffen, welche Konkurrenten es wert sind, beobachtet zu werden - und es könnte sich sogar lohnen, in sie zu investieren.

3. Recherchieren Sie selbst aus erster Hand

Ein Blick hinter den Schreibtisch kann ein guter Weg sein, um herauszufinden, was wirklich vor sich geht, bevor es den großen Durchbruch schafft. Das ist ein klassischer Ratschlag der Investorenlegende Peter Lynch, der empfiehlt, mit Freunden nach neuen Trends Ausschau zu halten, egal ob es sich um ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung handelt.

Wirtschafts-News als Recherchegrundlage Bildquelle: Gerd Altmann via pixabay

Haben Sie von einem tollen neuen Restaurant in der Gegend gehört? Probieren Sie es selbst aus und sehen Sie, was Ihnen gefällt und ob der Betrieb reibungslos läuft. Ihr Nachbar mag ein neues technisches Gerät? Sehen Sie selbst, was es damit auf sich hat - und beurteilen Sie dann, ob das Unternehmen eine Investition wert ist. Diese Methode eignet sich hervorragend, um eine heiße neue Verbrauchermarke zu finden, insbesondere in der Gastronomie oder im Einzelhandel.

4. Führen Sie Ihre eigenen Kanalprüfungen durch

Insbesondere für Verbraucher- oder Einzelhandelsmarken können Sie einige der von Wall Street-Analysten so genannten "Channel Checks" durchführen. Ein Channel Check ist ein schicker Name dafür, dass man tatsächlich sieht, welche Produktmenge das System durchläuft. Ein Channel Check kann Ihnen wertvolle Informationen darüber liefern, was jetzt passiert, bevor es in drei oder sechs Monaten in den Finanzberichten auftaucht.

 

Für Profis könnte ein Channel-Check darin bestehen, Lieferanten und Kunden einer Zielinvestition anzurufen und herauszufinden, wie viele Geschäfte das Unternehmen tätigt. Im Falle von Privatanlegern können Sie bei Verbrauchermarken ähnlich vorgehen und Fragen stellen wie:

 

  • Bekommt dieses neue Produkt einen Platz in den Regalen Ihres örtlichen Lebensmittelgeschäfts?
  • Bekommt das Produkt mit der Zeit mehr oder weniger Platz?
  • Ist der Parkplatz vor der neuen Restaurantkette oder dem neuen Ladengeschäft noch voller geworden?
  • Oder vielleicht ist das Restaurant nicht mehr so gut besucht oder bekommt schlechte Kritiken?

5. Abonnieren Sie einen oder mehrere Newsletter

Investment-Newsletter sind eine großartige Ressource für Privatanleger und eine Technik, die auch von professionellen Anlegern genutzt wird, auch wenn sich die beiden Arten von Newslettern in der Regel auf sehr unterschiedliche Analysen konzentrieren. Dennoch kann ein guter Newsletter Einzelanlegern helfen, gute Investitionsmöglichkeiten zu finden und zu bewerten, und ihnen eine breitere Perspektive geben, da der Markt so groß ist.

Unterm Strich

Es ist zwar leicht zu beklagen, dass die Profis an der Wall Street enorme Vorteile gegenüber Privatanlegern haben, aber auch wir kleinen Leute haben Möglichkeiten, einige der Techniken der Profis zu nutzen. Und in einigen Fällen haben Einzelanleger sogar Vorteile, die Großanleger niemals nutzen können.

 

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