Diskussion zur Kulturhauptstadt: "Es gibt noch viel zu tun"

Diskussion Wie vorbereitet ist Chemnitz für 2025?

Chemnitz. 

Chemnitz. Zwei Redakteure der Freien Presse moderierten am Donnerstag die Auftaktveranstaltung einer neuen Reihe: Bis 2025 soll es mehrere Podiumsdiskussionen zum Thema Kulturhauptstadt geben. Zum Start saßen fünf Teilnehmer in der Runde: Sören Uhle, Geschäftsführer der Chemnitzer Wirtschafts- und Entwicklungsgesellschaft CWE; Gernot Roßner, Chemnitzer Gastronom; Jennifer Schädel, Leiterin des Achat-Hotels; Jens Meiwald, Vorstandsvorsitzender der CVAG und Matthias Nowak, Pressesprecher der Stadt Chemnitz. Sie alle bekamen die eine große Frage gestellt: Ist Chemnitz vorbereitet für das Jahr 2025, in punkto Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie und Nahverkehr?

 

Reisemöglichkeiten nach und aus Chemnitz schwierig

Die Diskussionsteilnehmer sollten gleich zum Start der Diskussion auf diese Frage als Antwort eine Zahl von 0 (gar nicht gut vorbereitet) bis 5 (sehr gut vorbereitet) abgeben. Die Antworten schwankten von 3 über 3,88 bis 4. Diese Zahlen sorgten bei einer Besucherin für Entsetzen - sie seien weit von der Realität entfernt. Allein die Reisemöglichkeiten von und nach Chemnitz seien furchtbar. "Das ist ein Riesenproblem und wird immer schlimmer", sagte die Frau aus dem Publikum. Dass in Chemnitz 2025, wenn geschätzte 2 Millionen Besucher - 40.000 Gäste pro Woche werden erwartet - ein Chaos im Verkehr ausbrechen könnte, hält auch CWE-Chef Sören Uhle nicht für unmöglich: "Wir haben kein Übernachtungsproblem, sondern ein Verkehrsproblem", sagte er am Donnerstag. In Chemnitz stünden 2800 Hotelbetten zur Verfügung. In der Umland-Region kämen noch einmal 8000 dazu. Doch die Touristen müssten auch von A nach B kommen. An einem ganz normalen Tag im Jahr 2025 werde das ÖPNV-Netz nicht zusammenbrechen, sagte daraufhin Jens Maiwald von der CVAG. Die Busse und Bahnen würden zwar voller sein - aber das sei kein Problem. "Für Spitzentage, also wenn es Veranstaltungen gibt, da brauchen wir allerdings noch Kapazitäten", ergänzte er.

 

Termine für die Großereignisse erst Mitte 2024

Doch woher das Personal nehmen? Sowohl im Verkehrssektor als auch in der Gastronomie- und Hotelbranche fehle es an Mitarbeitern. "Wir wissen ja auch nicht mal, wie es nach 2025 weitergeht. Sollen wir das Personal dann wieder entlassen?", fragte Jennifer Schädel und spielte damit auf die Bekanntgabe des von vielen sehnsüchtig erwarteten Veranstaltungskalenders für das Hauptstadtjahr an. Auf die Frage, wann denn endlich die Termine für die Großereignisse kämen, sagte Stadtsprecher Matthias Nowak: Im Herbst 2024. Zu spät, kritisierten viele. "Wir wissen überhaupt nicht, was 2025 passieren soll, planen das Jahr aber bereits dieses Jahr im Herbst und nicht erst nächstes Jahr", kritisierte ein Besucher, der zum Vorstand im städtischen Handel gehört. Er mahnte in die Runde: "Vergessen Sie bei den Planungen den Handel nicht!".

 

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