Erste Ergebnisse der kommunalen Bürgerumfrage 2020

Umfrage Stadt Chemnitz veröffentlicht Bürgermeinungen

Die Stadt Chemnitz veröffentlicht die ersten Ergebnisse der dritten jährlichen kommunalen Bürgerumfrage, die im Zeitraum November/Dezember 2020 durchgeführt wurde. Die verschiedenen abgefragten Themen werden nun einzeln beschrieben.

Die ersten Auswertungen des Rücklaufs von den 2.058 Personen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, liegen als Schnellbericht vor, der unter www.chemnitz.de/buergerumfrage eingesehen werden kannt. Hier einige Kernaussagen:

 

Lebenszufriedenheit und Zukunftserwartungen

Vier von fünf Befragten sind mit dem eigenen Leben (sehr) zufrieden. Darüber hinaus blickt die Mehrheit positiv in die persönliche Zukunft (63 Prozent). Während die eigene wirtschaftliche Situation weiterhin überwiegend positiv gesehen wird, wird die wirtschaftliche Situation der Stadt im Allgemeinen im Vergleich zur Umfrage 2019 als schlechter wahrgenommen.

 

Lebensbedingungen und Infrastruktur in der Stadt

Wie bereits 2019 waren auch 2020 die Bereiche Baustellen/Umleitungen, ärztliche Versorgung, Sicherheit/Kriminalität, Parkplätze und Straßenzustand die fünf am häufigsten genannten Problemschwerpunkte in der Stadt. Das Angebot an Grünanlagen und Parks sowie die Versorgung mit gewünschtem Wohnraum werden im Vergleich zur Umfrage 2019 positiver wahrgenommen. Auch bei dem Angebot an Spielplätzen und Pflegeheimen überwiegen die positiven Bewertungen der Befragten. Lediglich bei den Verdienstmöglichkeiten und Jugendfreizeiteinrichtungen überwiegen die unzufriedenen Teilnehmer.

 

Berufs- und Einkommenssituation

Das durchschnittliche persönliche Nettoeinkommen der Befragungsteilnehmer beträgt 1.362 Euro (ohne Gewichtung). Im Zuge der ersten Welle der Corona-Pandemie war jeder vierte Erwerbstätige in Vollzeit von Kurzarbeit betroffen. Weitere vier Prozent der Befragten waren von Kündigung, Firmeninsolvenz oder dem Wegfall einer Arbeitsgelegenheit betroffen. 39 Prozent der Befragten geben darüber hinaus an, dass sie seit Beginn der Corona-Pandemie einen Einkommensverlust erlitten haben. Deutliche Verluste verzeichneten dabei die unteren Einkommensklassen häufiger als höhere Einkommensklassen.

 

Gesundheit

Befragt nach der Einschätzung ihres derzeitigen Gesundheitszustandes gaben im November und Dezember 71 Prozent der Teilnehmer an, dass sie ihn mindestens als gut beschreiben würden. Personen, die ihren eigenen gesundheitlichen Zustand als (sehr) schlecht bezeichnen, sehen das Angebot an Hausärzten deutlich weniger zufriedenstellend. Die Zufriedenheit mit dem Angebot an Haus- und Fachärzten hat sich im Vergleich zur Befragung 2018 insgesamt leicht verschlechtert.

 

Wohnen

Zwei Drittel der Befragten leben in einer Mietwohnung. Wichtige Standortfaktoren für die Wahl der Wohnung oder auch des Hauses sind dabei Grünflächen, die Landschaft und die Natur sowie die Anbindung an das Straßenverkehrsnetz. Die Nähe zu Kulturangeboten und Bildungseinrichtungen (einschließlich Schulen) hat hingegen für die Mehrheit der Befragten eine untergeordnete Rolle. Hauptgründe für das Umziehen innerhalb von Chemnitz sind zum einen eine angestrebte Vergrößerung der Wohnung und zum anderen gesundheitliche Gründe.

 

Mobilität/Einkaufsverhalten

Trotz der bemängelten Baustellen und Umleitungen favorisieren die meisten Befragten einen PKW für den Großteil ihrer Wege. Als Hauptgründe für die seltene Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs werden dabei eine ungünstige Verbindung und zu teure Fahrscheine angegeben. Um Lebensmittel, Kosmetik oder Körperpflegeprodukte einzukaufen, bleiben die meisten Befragten überwiegend in ihrem eigenen Wohnviertel. Kleidung, Schuhe und Elektrogeräte kaufen die Befragten hingegen hauptsächlich im Stadtzentrum oder in den Einkaufzentren am Stadtrand.

 

Sicherheit und Ordnung

Das Sicherheitsempfinden der Befragten weist im Vergleich zu den Vorjahren eine positive Entwicklung auf. Jeder zweite Befragte ist der Meinung, dass die Anzahl der Straftaten in den letzten fünf Jahren angestiegen ist. Im Vergleich mit dem Befragungsjahr 2018 ist dieser Anteil allerdings um 15 Prozentpunkte rückläufig.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion