Flucht und Vertreibung: Verein macht Unsichtbares sichtbar

Ausstellung "Unsichtbare Mitte - am Rand von Europa" ab 10. Januar im Open Space zu sehen

Chemnitz. 

Chemnitz. Mehr als 100 Millionen Menschen auf der ganzen Welt fliehen vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Naturkatastrophen. Auf ihrer Flucht stoßen Geflüchtete in Europa teils auf unmenschliche Zustände. Der Verein Human Aid Collective will diese Zustände durch verschiedene Elemente in einer Ausstellung sichtbar machen. Am 10. Januar um 18 Uhr wird die Ausstellung "Unsichtbare Mitte - am Rand von Europa" im Chemnitz Open Space, Brückenstraße 10 - hinter dem Marx-Monument - eröffnet. Sie kann bis zum 18. Februar während der Öffnungszeiten mittwochs bis sonntags in der Zeit von 14 bis 20 Uhr kostenfrei besucht werden.

Eindrücke in Bild und Ton

Die Fotografien des Bildjournalisten Wassilis Aswestopoulos geben Eindrücke davon, was es für die meisten Geflüchteten in Griechenland bedeutet, angekommen zu sein: menschenunwürdige Camps ohne Grundversorgung sowie Lager, die Gefängnissen gleichen. Verstärkt werden diese Eindrücke durch haptische Installationen in den Ausstellungsräumen. Tonaufnahmen aus Interviews mit Chemnitzerinnen und Chemnitzern, die selbst aus ihrer Heimat fliehen mussten, zeigen die Belastungen, denen Menschen auf der Flucht ausgesetzt sind und was es bedeutet: "Anzukommen".

Künstlerische Verarbeitung

Ein zentraler Punkt der Ausstellung sind zudem selbstgemalte Bilder von Geflüchteten - Erwachsenen und Kindern. Durch das Malen von Bildern gibt die Initiative "Love Without Borders - For Refugees in Need" seit 2015 geflüchteten Menschen in Griechenland die Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken, mit dem Verkauf der Bilder wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen und die Erlebnisse ihrer Flucht zu teilen. In mittlerweile über 100 Ausstellungen weltweit machte "Love Without Borders" damit bisher auf das Schicksal dieser Menschen aufmerksam.

Geteilte Erfahrungen

Zur Ausstellungseröffnung am 10. Januar werden die amerikanische Gründerin von "Love Without Borders", Kayra Martinez, sowie der Helfer Ahmad Alshebi, der selbst aus Syrien fliehen musste und seitdem jeden Tag geflüchtete Menschen auf den Straßen von Athen unterstützt, vor Ort sein. Zusammen mit dem Human Aid Collective werden sie die Ausstellung eröffnen und von ihren Erfahrungen und Projekten zur Unterstützung von Menschen auf der Flucht berichten. Sie laden darüber hinaus die Besuchenden ganz herzlich zu einem Dialog ein, was es braucht, um das Ankommen in Europa zu erleichtern.

Vereinsarbeit seit 2017

Der Verein Human Aid Collective e. V. aus Chemnitz leistet seit 2017 weltweit Nothilfe für geflüchtete Menschen. Durch verschiedene Aktionen, wie zum Beispiel der Organisation von Hilfstransporten oder der Verteilung von Lebensmittelgutscheinen in Athen, unterstützt der Verein aktiv Menschen auf der Flucht an den europäischen Außengrenzen. Für sein humanitäres Engagement erhielt er 2019 den Chemnitzer Friedenspreis.

 

Mehr Informationen zum Verein gibt es auf der Website des Human Aid Collective.

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