Für mehr Bildung im Bereich Pornografie

Pornografie Wie Mainstreampornografie sexuelle Fehlinformationen verbreitet

Das Thema Sex in extremen Ausdrucksformen wie Pornografie ist stark mit Schamgefühlen behaftet, was im starken Kontrast dazu steht, wie stark sexualisiert unsere Gesellschaft ist. In Entertainment- und Werbeformaten oder über Social Media - überall finden sich pornografische Inhalte.

Ein Großteil des Internetvolumens ist damit pornografisch. Pornografische Webseiten machen etwa 10 % der Top-50 Websites aus. Je nach Bezugsgröße ist von einem pornografischen Anteil von 5% bis etwa 30% an Websites oder Datenverkehr auszugehen,, was in etwa dem von Newsportalen, oder Webmailern entspricht (vgl. Döring, 2020, Joos, 2017).

Die Schattenseiten der Pornoindustrie

Pornos an sich sind unproblematisch, leider sind sie zum Großteil jedoch voll von diskriminierenden Inhalten. Es fängt an mit der Auswahl von Filmen aus Kategorien wie "asian" oder "gay", wodurch das fetischisiert wird, was nicht in ein heteronormatives Geschlechterbild passt. Die objektifizierende Darstellung der Frau, die Rund um das Lustempfinden des Mannes agiert. Die meist unfaire Bezahlung der Darsteller*innen sowie unzureichende Verhütung für sicheren Sex.

Der Bildungsauftrag kommt zu kurz

Vor dem Hintergrund, dass sich viele Menschen, insbesondere Jugendliche im Internet über Sex informieren und ohne ausreichende Altersverifizierung an entsprechende pornografische Inhalte gelangen, ist das ein problematischer Sachverhalt. Zumal der in der Mainstream-Pornografie dargestellte Sex meist wenig authentisch ist.

Pornografie hat also einen bildenden Auftrag und sollte in traditionellen Bildungsinstitutionen mehr behandelt werden denn gerade für das Finden der eigenen sexuellen Identität, kann sie durchaus hilfreich sein. Auch das Zeigen von mehr Vielfalt pornografischer Darstellungsformen könnte zum Abbau der Stigmatisierung sexueller Minderheiten beitragen, sowie zur Validierung von deren Identität.

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