Hinrundenbilanz, Teil 1: Der CFC auf der Suche nach Konstanz

FUSSBALL Die Himmelblauen kämpfen um den Klassenerhalt

Chemnitz. 

Chemnitz. Der Chemnitzer FC hat auf dem 13. Platz (6 Siege, 2 Unentschieden, 9 Niederlagen; 17:30 Tore) überwintert. Nach holprigem Start hat das Team von CFC-Coach Tiffert wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren und mit dem 2:1 im Bezirksderby gegen Zwickau einen schönen Sieg feiern können. Allerdings fehlte - vor allem aufgrund zahlreicher Verletzungen - die Konstanz. Des Weiteren herrschte in der Offensive oftmals Flaute. In sechs Partien gelang gar kein eigener Treffer, siebenmal aber auch nur einer - und dieser reichte dreimal immerhin zu einem 1:0-Erfolg aus. Die Defensive kam derweil dreimal ordentlich unter die Räder. In diesen drei Spielen kassierten die CFC-Torhüter 17 ihrer insgesamt 30 Gegentore.

In einer dreiteiligen Serie wirft BLICK.de einen Blick auf die vergangenen sieben Monate des CFC und betrachtet kompakt die sportliche und wirtschaftliche Entwicklung sowie den Fan-Support.

Jüngstes Torwarttrio Deutschlands sammelt Erfahrung

Nach dem Abgang von Jakub Jakubov, welcher zum Greifswalder FC wechselte, war absehbar, dass es Partien geben wird, in denen das jüngste Torwarttrio Deutschlands Lehrgeld zahlt. So hatte David Wunsch - vor der Saison zum Stammtorwart bei den Himmelblauen ernannt - bis dato erst drei Regionalliga-Spiele absolviert; seine Stellvertreter Stanley Birke und Clemens Boldt wiederum noch kein einziges. Beide jungen Schlussmänner erlebten im Saisonverlauf ihre Premieren und brachten es auf drei Einsätze. Der 16-jährige Boldt feierte seine im Bezirksderby gegen den FSV Zwickau und in diesem gleich den ersten Sieg. Gegen den FC Viktoria 1889 Berlin gab es sogleich den zweiten. Beide Spiele endeten 2:1. Gegen den FC Rot-Weiß Erfurt erlebte Birke hingegen einen rabenschwarzen Tag, als er einen Distanzschuss durchrutschen ließ sowie einen Elfmeter verschuldete. An den anderen fünf Gegentoren an diesem Abend trug er keine Schuld.

Im Spiel gegen den FSV 63 Luckenwalde stand Boldt zum ersten Mal zwischen den himmelblauen Pfosten und sah bei einem Schuss aus der Ferne unglücklich aus. Die Premiere des damals 16-Jährige, der beim Stand zum 1:1 in der Pause eingewechselt wurde, ging letztlich mit 1:2 verloren. Im folgenden Heimspiel leitete er mit einem Fehlpass die Führung der Gäste von Hertha BSC Berlin II ein, den Rückstand - was im Übrigen nur einmal in dieser Saison bisher gelang - konnten seine Vorderleute final noch drehen. Das 4:1 gegen die Hertha-Bubis stellte den höchsten Saisonsieg dar. Bei der 0:1-Niederlage in Meuselwitz war er kaum gefordert, beim Gegentor aber machtlos.

Mit elf Spielen absolvierte Wunsch die meisten, und auch er blieb nicht fehlerfrei. Unter anderem verursachte er bei den Auswärtsspielen in Cottbus und bei der VSG Altglienicke einen Elfmeter, bei der 0:1-Niederlage bei der BSG Chemie Leipzig griff der gebürtige Riesaer bei einem Distanzschuss daneben. Der Chemnitzer FC blieb insgesamt fünfmal ohne Gegentreffer und das Tor hütete dabei immer Wunsch.

Bozic bleibt hinter Erwartungen zurück

Neben den beiden torlosen Remis gegen den FC Carl-Zeiss Jena und den SV Babelsberg 03 gab es drei 1:0-Siege für die Tiffert-Schützlinge. Der erste Saisonsieg wurde am siebten Spieltag gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig eingefahren, das entscheidende Tor war Erlbeck vorbehalten. Bei den Auswärtssiegen gegen den Berliner Athletik-Klub 1907 und beim Rückrundenauftakt in Jena traf jeweils Bozic. Der Rückkehrer brachte es im Saisonverlauf auf sechs Tore, darunter zwei sicher verwandelte Strafstöße. Die Ausbeute des 30-Jährigen ist - gemessen an den Möglichkeiten, die er in seinen 14 Einsätzen hatte - zu wenig. In 17 Spielen konnten die himmelblauen Kicker gerade einmal 17 Tore erzielen - nur die BSG Chemie (13) und der Berliner AK 07 (10) haben eine schwächere Torausbeute.

CFC-Kicker sind Frühaufsteher

Wenn die CFC-Kicker treffen, dann am allerliebsten in der Anfangsviertelstunde. So fielen acht in dieser, vier Spiele gingen anschließend verloren, zwei konnten siegreich gestaltet werden. Das 1:0 von Ampadu (2.) bei der zweiten Mannschaft des FC Hansa Rostock ging mit 1:6 verloren, das 1:0 von Bozic (9.) zuhause gegen den Greifswalder FC und das 1:0 von Tobias Müller (9.) bei der VSG Altglienicke mündete jeweils in einer 1:2-Niederlage. Beim FC Rot-Weiß Erfurt stand es nach Treffern von Felix Müller (3.) und Ampadu (6.) frühzeitig 2:0, nach 90 Minuten letztlich aber 2:7. Bozic (4.) köpfte beim Berliner AK zum Siegtreffer ein, Stagge (2.) drückte in Zwickau den Ball über die Linie und in der 92. Minute schoss Akindele das umjubelte 2:1 im Bezirksderby.

Mit 30 Gegentoren stellt der Chemnitzer FC zudem die fünft-schlechteste Defensive, wobei allein schon in den Duellen gegen Rostock II, den BFC Dynamo und Erfurt 17 Tore im himmelblauen Netz zappelten. Apropos BFC: Das Spiel gegen die Berliner war ein Klassenunterschiedsspiel, Dadashov steuerte drei Tore beim klaren 4:0-Auswärtssieg im "Stadion - An der Gellertstraße" bei. Routinier Erlbeck war bereits nach einer Viertelstunde des Feldes verwiesen worden. Nur die Teams von Lokomotive Leipzig (31), Berliner AK (32) und Rostock II (33) haben noch mehr Treffer kassiert. Die Schießbude der Regionalliga-Nordost ist der FSV Zwickau mit 36 Gegentoren.

Vom Verletzungspech verfolgt

Mensah ist der einzige CFC-Spieler, welcher in allen 17 Partien auf dem Feld stand. Tobias und Felix Müller fehlten jeweils einmal aufgrund der fünften gelben Karte. Lihsek, der einmal nicht im Kader stand, kommt als dritter auf 16 Einsätze. Last-Minute-Neuzugang Damer absolvierte seit seiner Verpflichtung alle 12 Spiele. Wunsch, Birke, Boldt, Zickert, Pribanovic, Koch, Löwe, Abayomi, Walther, Schreiber, Reutter, Erlbeck, Ampadu, Roscher, Bozic und Smith fielen aufgrund kleinerer oder schwerer Verletzungen aus. Vier Gelb-Sperren (Tobias und Felix Müller, Erlbeck, Bozic) sowie rote Karten (Erlbeck, Eppendorfer) machten zudem die Planungen für die Startaufstellungen von Tiffert schwieriger.

Auftakt mit zwei Sechs-Punkte-Spielen

Der Chemnitzer FC startet mit zwei wegweisenden Heimspielen in das Fussballjahr 2024. Am Freitag, dem 26. Januar, gastiert um 19 Uhr die zweite Mannschaft des FC Hansa Rostock (17. Platz) im "Stadion - An der Gellertstraße", fünf Tage später wird zur gleichen Uhrzeit der FC Eilenburg (16. Platz) vorstellig. Nach diesen zwei Sechs-Punkte-Spielen geht es für die Himmelblauen zum Spitzenreiter Greifswalder FC. Am Samstag, dem 03. Februar, ertönt um 13 Uhr der Anpfiff im "Volksstadion" der Anpfiff.

 

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