Ist der Traum vom eigenen Haus auch finanzierbar?

Viele träumen den Traum vom eigenen Haus: Viel Platz, mietfreies Wohnen im Alter, vielleicht ein kleiner Garten. Egal, ob Sie ein neues Heim bauen oder ein altes sanieren möchten - früher oder später muss man sich mit den aktuellen Rahmendaten einer diesbezüglichen Finanzierung auseinandersetzen.Welche Finanzierung können Sie sich aktuell eigentlich noch leisten? Wie viel Eigenkapital ist notwendig und sinnvoll?

Finanzierung unbedingt immer als Erstes klären

Sie kennen Ihr Traumhaus oder -grundstück bereits und würden am liebsten sofort den Kaufvertrag abschließen? Das funktioniert meistens so leider nicht. Bevor die Baufinanzierung nicht geklärt ist, kann auch ein Kaufvertrag nicht ohne weiteres unterschrieben werden. Wenn Sie sich für ein Darlehen bei einer Bank entscheiden, gibt es in der Regel eine zweiwöchige Widerrufsfrist. Das bedeutet, dass Sie, sollte der Kaufvertrag doch nicht zustande kommen, immer noch aus dem Darlehensvertrag austreten können. Planen Sie am besten daher die Unterschrift des Kaufvertrages innerhalb von zwei Wochen, nachdem Sie die Zusage Ihrer Bank erhalten haben.

Was kann ich mir leisten?

Je nach Einkommen und Eigenkapital sind andere Kreditsummen realistisch. Bevor es also an die konkrete Finanzierungsplanung geht, gilt es, sich eine Übersicht über die laufenden Kosten zu verschaffen. Um einen Überblick über mögliche Konditionen zu erhalten, ist ein Baufinanzierungsrechner nützlich. Auf diese Weise können Sie mögliche monatliche Raten ausrechnen. Überlegen Sie sich, wie hoch die Beträge sind, die Sie pro Monat für die Finanzierung ausgeben können, und wie viel Geld regelmäßig vom Konto abgeht:

  • Was geben Sie monatlich für Essen, Kleidung und Freizeit aus?
  • Was kosten die Nebenkosten des Hauses oder der Wohnung (Müllabholung, Strom, Heizung)?
  • Wie viel investieren Sie in Ihre Altersvorsorge?
  • Was kosten Auto und KFZ-Versicherung?

Planen Sie lieber etwas zu großzügig als zu eng. Berücksichtigen Sie auch, dass immer unvorhergesehene Reparaturen, ein Jobverlust oder eine Krankheit auf Sie zukommen könnten. Das gilt besonders, wenn Ihr Kredit über mehrere Jahrzehnte läuft. Im Idealfall bleibt Ihnen also neben den monatlichen Raten immer noch ausreichend Geld übrig, um für solche Fälle etwas zurückzulegen.

…und die ganze Familie träumt schließlich mit. Bildquelle: eroyka via pixabay

Wie viel Eigenkapital brauche ich?

Als grober Richtwert gilt, dass 10 bis 20 Prozent des Kaufpreises bereits als Eigenkapital vorhanden sein sollten. Je mehr Eigenkapital Sie bereits mitbringen, umso weniger Zinsen müssen Sie zahlen. Als Eigenkapital gilt jedoch nicht nur Geld, welches Sie auf dem Konto liegen haben, sondern beispielsweise auch ein Bausparvertrag. Auch Aktien oder Wertpapiere, die sich kurzfristig verkaufen lassen, können zum Eigenkapital hinzugerechnet werden. Unter Umständen ist es sogar möglich, die Baufinanzierung ohne Eigenkapital zu stemmen. Diese Möglichkeit sollte man jedoch wirklich nur in Betracht ziehen, wenn man eine hervorragende Bonität und sichere Einnahmequellen besitzt. Andernfalls wird es auch sehr schwer, von einer Bank einen Kredit zu erhalten.

Staatliche Zuschüsse recherchieren

Mitunter kann man für den Hausbau auch öffentliche Förderungsmaßnahmen erhalten. Diese gibt es besonders für Familien oder für Baumaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, bei dem Tausch der alten Heizung gegen eine Neue staatliche Finanzierungsoptionen in Anspruch nehmen. Es handelt sich dabei entweder um besonders günstige Kredite oder um direkte Zuschüsse. Derartige Fördermittel gibt es beispielsweise bei der KfW (der bundeseigenen Förderungsbank) oder dem BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Zusätzlich besitzen alle Bundesländer eigene Förderbanken, über die Sie sich informieren sollten.

Voraussetzungen für die Finanzierung bei der Bank

Um einen Kredit für die Finanzierung einer Immobilie zu erhalten, müssen einige Grundvoraussetzungen erfüllt sein. Diese können sich ein wenig von Bank zu Bank unterscheiden. Ein wichtiger Aspekt ist die Bonität, wie sie von der SCHUFA bewertet wird. Je besser die Bonität, umso günstiger meist auch die Konditionen des Kredits. Die Bonität wird hauptsächlich von Ihrem Einkommen und Ihrem Eigenkapital beeinflusst. Außerdem gibt es noch persönliche Voraussetzungen wie das Alter und den Wohnort. Um einen Kredit zu erhalten, muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Doch auch ein höheres Lebensalter kann dem Unterfangen erschwerend im Weg stehen. So ist es mitunter für Personen über 50 nicht mehr so einfach, eine Baufinanzierung zu bekommen. Hier soll vermieden werden, dass die Personen sich bis in die Rente hinein verschulden. Mit einem höheren Anteil an Eigenkapital ist es dennoch in der Regel möglich. Wenn Sie in Deutschland einen Kredit aufnehmen wollen, muss sich Ihr Hauptwohnsitz außerdem in Deutschland befinden. Die Immobilie hingegen kann auch in einem anderen Land stehen. Auch Personen, die nicht alle dieser Voraussetzungen erfüllen, sollten den Kopf allerdings nicht in den Sand stecken. In der Regel ist es möglich, kleinere Defizite auszugleichen und dennoch den Traum von der eigenen Immobilie zu verwirklichen.

 

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