Klang-Licht-Festival der Filmnächte Chemnitz noch bis Sonntag zu sehen

Illuminarium Geheimnisvolle Lichter auf dem Theaterplatz

Chemnitz. 

Wie festgefahren die Kommunikation zwischen der Stadt Chemnitz und den Filmnächte-Veranstaltern derzeit ist, zeigte sich diese Woche wahrscheinlich eher unfreiwillig. Denn während das Filmnächte-Team auf dem Theaterplatz dieses Wochenende erstmals ein Lichtspiel-Feuerwerk zündet, ruft die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an der Earth Hour auf. Im Rahmen dieser weltweit größten Aktion für mehr Klima- und Umweltschutz sollen die Menschen am Samstagabend für eine Stunde das Licht ausschalten. Kurios, aber das nur am Rande. Auf dem Theaterplatz heißt es jedenfalls: Es werde Licht, viel Licht sogar... und bunt. Welche Wirkung das in Kombination mit ausgewählten Bildern und der passenden Musik entfaltet, ist ab heute (23. März) in der Innenstadt zu erleben.

 

Allabendliche Video-Licht-Ton-Show

Noch bis Sonntag verwandelt ein sogenanntes "Illuminarum" das Areal vor dem Opernhaus in das wohl "größte Ziffernblatt der Welt". Insgesamt 45 Meter misst die Struktur aus Containern und Wassertanks, die passend zur Uhrenumstellung am Wochenende den Rhythmus der Zeit symbolisieren. Im Mittelpunkt des Ereignisses steht Video-Licht-Ton-Show unter dem Titel "GEH|ZEITEN". Die Video-Licht-Ton-Performance wird jeden Abend zwischen 18 und 22 Uhr vier Mal auf dem Platz eintrittsfrei zu erleben sein.

 

Die Idee hinter dem Projekt

Die Woche von Frühlingsanfang und Zeitumstellung nehmen die Filmnächte Chemnitz und ihre Veranstalterin, die Meisterwerke Neo GmbH, zum Anlass, den Umgang der Menschen mit dem Thema Zeit künstlerisch zu beleuchten - und das im Wortsinn: Jeweils in den Abendstunden locken Video- und Lichtkunst sowie weitere Angebote die Chemnitzerinnen und Chemnitzer und die Gäste der künftigen Kulturhauptstadt Europas auf den Theaterplatz. "Der Rhythmus der Natur, der Verlauf der Jahreszeiten, der Wechsel von Tag und Nacht bestimmen das Leben des Menschen", erläutert Michael Claus, Initiator und Projektleiter des "Illuminarium", die Idee dahinter. "Die Zeitumstellung ist nur ein Symptom dafür, wie wir Menschen versuchen, diesen Rhythmus zu bändigen und ihn an unsere Bedürfnisse anzupassen - damit wir so viel wie möglich aus der jedem Einzelnen zur Verfügung stehenden endlichen Lebenszeit herausholen", so Claus weiter. All dies ist Thema des Illuminarium.

 

Die zwei Seiten der Menschheit

Die Video-Licht-Ton-Show "GEH|ZEITEN" zeigt auf einer 24 Quadratmeter großen Projektionsfläche bildlich den Lebenszyklus des Menschen, womit wir unsere Arbeits- und Freizeit verbringen und welche Spuren wir gewollt oder ungewollt auf der Erde hinterlassen. Einer der Kuratoren ist Frank Wallburger vom Neuen Sächsischen Kunstverein: "Wir wollen an die großen Leistungen der Menschheit erinnern, aber auch die Kehrseite menschlichen Lebens auf der Erde darstellen", so Wallburger. Als Leitmotiv nennt er ein Zitat von Marie von Ebner-Escherbach: "Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht". Für die Projektion wurde auf lizenzfreies Bild- und Filmmaterial zurückgegriffen. Darüber arbeiteten 40 Musikerinnen und Musiker aus ganz Sachsen am Soundtrack mit.

 

Das Spiel mit den Gefühlszuständen

Zwischen den Shows sind die Besucherinnen und Besucher eingeladen, das "Innere" der Uhrstruktur zu erkunden und sich interaktiv mit den Themen "Hell & Dunkel" sowie "Zeit" auseinanderzusetzen. So kann man beispielsweise in einem Dunkelraum alle Sinne - außer die Augen - auf die Probe stellen, an verschiedenen Insta-Spots auf Zeitreise gehen, mit Fotografin Peggy Schellenberger Chemnitzer "Lost Places" entdecken oder beim Escape-Game gegen die Zeit spielen. Im Rahmen einer interaktiven und audiosensitiven Disko können Illuminarium-Gäste ihre eigene Playlist zusammenstellen. "Es ist ein bewusstes Spiel mit den Gefühlszuständen", fasst Kurator Frank Wallburger zusammen.

 

Am heutigen Eröffnungstag (23. März) präsentiert die Band "Solche" ab 19.30 Uhr unter dem Motto "Raus aus dem Schatten" Chemnitzer Akustikrock, am Freitag und Samstag können die Illuminarium-Gäste beim Fahrradkino - ebenfalls ab 19.30 Uhr - durch Muskelkraft selbst für ein Filmprogramm sorgen.

 

Alle Infos zum Programm gibt es hier: www.filmnaechte-chemnitz.de/illuminarium

 

 

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