Kompromiss in Chemnitz: Eissport vorerst gesichert

Energiekosten Kleine Trainingshalle am Küchwald wird nun doch vereist - aber nur bis Jahresende

Die Gegenwehr der Chemnitzer Eissportlerinnen und Eissportler trägt Früchte! Nachdem die Stadt beschlossen hatte, aufgrund der hohen Energiekosten die kleine Trainingshalle am Küchwald im Herbst und Winter nicht verreisen zu wollen, gingen Verbände und Vereine gemeinsam mit dem Betreiber, der Eissport- und Freizeit GmbH (EFC), auf die Barrikaden. Der Chemnitzer Eislauf-Club rief zu Protestaktionen auf und startete eine Petition zur Vereisung der kleinen Trainingshalle. So konnte nun zumindest ein Teilerfolg verbucht werden. Die Stadt hat einen Kompromiss in Bezug auf die Hallennutzung unterbreitet.

Halle bis Jahresende vereist

"Die kleine Trainingshalle wird bis Jahresende vereist, um den Vereinen mehr Zeit zu geben, ihre Trainingspläne für die verbleibenden Flächen für das kommende Jahr zu optimieren sowie weitere Kosten- und Finanzoptionen zu prüfen", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Bei einem Jahresumsatz des EFC von rund 2,5 Millionen Euro würden laut Stadt im kommenden Jahr allein 700.000 Euro Mehrkosten für die Vereisung der Flächen drohen. Dafür gebe es derzeit keine Finanzierung.

Schlechte finanzielle Situation für 2023

"Die Energiekrise zwingt alle und damit auch den Eissport, Kosten zu sparen und weniger Energie zu verbrauchen", erklären Kämmerer Ralph Burghart und Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky. "Mit der Entscheidung kommen wir bis zum Jahresende den Vereinen sehr entgegen. Allerdings sieht die finanzielle Situation im kommenden Jahr alles andere als gut aus. Wir appellieren deshalb an alle, gemeinsame und verantwortungsvolle Lösungen zu finden, um den Eissport auch unter den schwierigen Bedingungen weiter fortführen zu können." Beide appellierten gleichzeitig an die überregionalen Verbände, die die gegebene Situation in Wettkampf- und letztlich Kaderplanungen berücksichtigen müssten. "Gerade für energieintensive Sportarten wie im Eis gilt es, gemeinsame und nicht nur regionale Lösungen zu finden."

Mögliche Insolvenz steht im Raum

Ab dem kommenden Jahr können nach aktuellem Stand aufgrund der hohen Energiekosten nur die große Halle, der Außenring und das Innenfeld außen vereist werden. Eine Finanzierung für diese Felder ist im Falle einer Zweihallenvereisung über den 1. Januar 2023 hinaus derzeit auch noch nicht gesichert. Eine mögliche Insolvenz der EFC GmbH im kommenden Jahr aufgrund einer fehlenden Liquidität stehe weiterhin im Raum.

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