Kostenexplosion: Ist das Schauspielhaus noch zu retten?

Theater Sanierungsprojekt wird neu bewertet - Alternativen sind in der Prüfung

Die Sanierung des Chemnitzer Schauspielhauses steht aktuelle auf der Kippe. Wie die Stadt mitteilt, hätten neueste Untersuchungen von Ingenieur- und Planungsbüros gezeigt, dass das gegenwärtig bereitgestellte Budget für eine sinnvolle Modernisierung nicht ausreicht. Statt der veranschlagten 16 Millionen Euro geht eine aktuelle Kostenschätzung von nunmehr 34 Millionen Euro aus. Der Sanierungsbedarf könne zum jetzigen Zeitpunkt finanziell nicht abgesichert werden. Das Projekt müsse deshalb neu bewertet werden.

Modernisierung des Schauspielhauses als langfristige Heimat der Theater Chemnitz

Nach den neuen Unterlagen ist auch der bisher geplante Zeitplan, der den Spielbeginn 2026 vorsah, nicht mehr realistisch. Um eine langfristige, dauerhafte und angemessene Lösung für die Theater Chemnitz zu finden, werde die Stadt Chemnitz nun gemeinsam mit dem Stadtrat und den Theatern Alternativen überprüfen und untersuchen. Derzeit sind das Schauspiel und das Figurentheater im Spinnbau in Altchemnitz untergebracht. Die Spielstätte könne weiter genutzt werden. Baubürgermeister Michael Stötzer spricht sich dafür aus, dass "so schnell wie möglich eine leistbare und dauerhafte Lösung gefunden und schlussendlich auch umgesetzt wird."

"Aus der Situation das bestmögliche machen"

Auch Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky sei sehr betrübt über die Erkenntnisse der Planer und das daraus resultierende Zwischenergebnis. "Ich hatte auf eine finanziell tragbare Lösung gehofft. Das Chemnitzer Schauspiel hat eine große künstlerische Tradition, die es fortzusetzen gilt. Allerdings ist das Finanzierungsproblem angesichts der derzeitigen Haushaltslage nicht zu ignorieren. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam mit den Theatern nicht nur für das Theaterfestival Theater der Welt in 2026 interessante alternative Spielorte bieten werden." Der Generalintendant der Theater Chemnitz, Christoph Dittrich, zeigt sich enttäuscht über diese Ergebnisse, blickt aber nach vorn: "Wir werden aus der Situation das bestmögliche in diesen schwierigen Zeiten machen und gemeinsam mit den Stadträten und der Verwaltung eine gute Lösung für die Theater finden."

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