Kulturhauptstadt GmbH: Umzugstermin in die Hartmannfabrik steht

Sanierung Bis Mai 2024 soll der Umbau abgeschlossen sein

Chemnitz. 

Chemnitz macht sich hübsch für 2025. An rund 30 Orten im gesamten Stadtgebiet verändert die künftige Kulturhauptstadt Europas derzeit ihr Gesicht - darunter auch das letzte Fabrikgebäude aus dem Konglomerat Richard Hartmanns. Wo einst der "Sächsische Lokomotivkönig" den Fortschritt auf der Schiene ankurbelte, sollen im Jahr 2025 Gäste der Kulturhauptstadt im "Welcome-Center" empfangen werden. Über den Stand der Bauarbeiten erkundigten sich am Mittwoch vor Ort neben Oberbürgermeister Sven Schulze auch die Geschäftsführung, Mitglieder und Beteiligte der Kulturhauptstadt GmbH.  

 

Umzugstermin der Kulturhauptstadt GmbH steht

Ursprünglich sollten die Bauarbeiten am Objekt Ende 2023 abgeschlossen sein. Nach aktuellem Stand verzögert sich der Umbau jedoch um mindestens sechs Monate. Investor Udo Pfeifer von der Nexus Immobilien GmbH ist dennoch optimistisch: "In einem halben Jahr sind wir mit dem Gröbsten fertig, im Januar kann die Kulturhauptstadt GmbH mit dem Einzug beginnen. Voraussichtlich im Mai 2024 werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein." Als Grund für den Verzug nannte Pfeifer vor allem die besonderen Herausforderungen am Standort. Linda Hüttner, Geschäftsführerin der Generalunternehmerin Gunther Hüttner GmbH und Co. KG, erklärt: "Das Objekt ist mehr als 150 Jahre alt und wurde mehrmals ertüchtigt und umgebaut. Man hat damals nach Bedarf gebaut, das merkt man der Gebäudestruktur an. Wir haben so manche Überraschungen zutage gefördert." So musste der Betonboden komplett erneuert werden. Die 23 Meter langen Balken der Dachkonstruktion konnten ebenso nicht mehr saniert, sondern mussten ausgetauscht werden.

 

20 Prozent mehr Baukosten

Preissteigerungen habe man zwar einkalkuliert, doch die Lieferkettenkrise mit teils verdoppelten Baustoffpreisen sei eine weitere Herausforderung gewesen. Vieles habe man kompensieren können, unterm Strich stehen für die denkmalgerechte Sanierung der Halle dennoch 20 Prozent mehr an Investitionskosten. Diese belaufen sich auf rund 10 Millionen Euro, informierte Udo Pfeifer. Das Gebäude soll auch nach dem Kulturhauptstadtjahr eine kulturverbundene Nutzung erfahren. Es gebe jedoch noch keinen Ansatz, erklärte Oberbürgermeister Sven Schulze. Die Stadt mietet sich zunächst bis zum Jahr 2029 ein. Stefan Schmidtke, Geschäftsführer der Kulturhauptstadt Europas 2025 GmbH, zeigte sich jedenfalls begeistert vom künftigen Arbeitsort: "Die Stadt füllt sich mit Kultur und Atmosphäre", stellte er fest. Auch in den Unternehmen der Stadt sei das Thema Kulturhauptstadt angekommen. "Die Unterstützung ist deutlich spürbar."

 

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