Medienpädagogischer Preis geht nach Chemnitz

Der Film "Gedenken - ein Sommer der Begegnung", produziert von der Chemnitzer Filmwerkstatt gemeinsam mit Jugendlichen der SFZ Förderzentrum gGmbH Chemnitz, hat den Medienpädagogischen Preis 2023 gewonnen.

Chemnitz. 

Der Film "Gedenken - ein Sommer der Begegnung," produziert von der Chemnitzer Filmwerkstatt und Jugendlichen der SFZ Förderzentrum gGmbH Chemnitz, hat den Medienpädagogischen Preis 2023 in der Kategorie "Bestes Medienbildungsangebot von und für Jugendliche" gewonnen.

Ein Film über die Tragik der Zeit des Nationalsozialismus

Der Film beleuchtet die Geschichte des ehemaligen Geländes der "Königlich-Sächsischen Landeserziehungsanstalt für Blinde und Schwachsinnige", heute das SFZ Förderzentrum. Während der NS-Zeit wurden tragischerweise kranke Menschen deportiert und ermordet. Der Film bietet einen Rundgang, gestaltet von Jugendlichen, der Besuchern die Geschichte und Euthanasie im Zusammenhang mit der Landeserziehungsanstalt zur Zeit des Nationalsozialismus näherbringt. Eine bemerkenswerte Besonderheit: Er verfügt über eine Hörfassung für sehbeeinträchtigte Personen, bei der die Teilnehmer selbst die Audiospuren eingesprochen haben.

Der Medienpädagogische Preis 2023 würdigt das Engagement und die Kreativität junger Menschen, die die Geschichte auf berührende Weise erzählen. Der preisgekrönte Film kann unter https://www.unantastbarmensch.de angesehen werden. Dieser Preis wurde von der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM) verliehen. Die Preisverleihung fand am 26.10. in der Schauburg Dresden statt. Kika-Moderator Alex Huth führte durch die Veranstaltung.

Was sagen die Jury und die Beteiligten?

Aus der Laudatio: "Die Teilnehmer haben ihre Einschränkungen mithilfe der Gruppe und technischer Unterstützung kompensiert. Dabei sind sie über sich hinaus gewachsen und haben einen wirklich bewegenden Film geschaffen."

Medienpädagoge Torsten Neundorf: "Es ist immer sehr inspirierend, wenn sich junge Menschen neuen Themen zuwenden oder versuchen, andere Wege zu gehen. Das sich sehbehinderte Jugendliche ausgerechnet mit dem Medium Film auseinandersetzen, dabei den eigenen Lebensraum kritisch hinterfragen und versuchen, ihre Erkenntnisse für andere erlebbar zu machen, ist sehr bemerkenswert."

Projektleitung Anna-Charlotte Schmidt: "Es erfüllt mich mit großer Freude, dass die Leistungen unserer Auszubildenden Anerkennung finden und gewürdigt werden. Sie haben nicht nur die Herausforderungen des Umgangs mit Mikrofonen und Kameras erfolgreich gemeistert, sondern auch die Erstellung der historischen Führung auf beeindruckende Weise bewältigt."

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