Neuigkeiten auf dem Getränkemarkt - was soll bei den neuen Energy Drinks eigentlich so anders sein?

Der Konsum von Energy Drinks steigt jedes Jahr. Inzwischen gibt es sie in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, mit oder ohne Zucker und sie werden teilweise schon fast wie Limonaden konsumiert.

Traditionell sind die Marken der Energydrinks im Sponsoring von diversen Veranstaltungen und Extremsportarten vertreten, inzwischen sind sie aber auch in der noch relativ jungen Szene des E-Sports aktiv und platzieren sich dort am Markt. In diesem Markt sieht man nun vermehrt alternative Energydrinks und Booster, die weg von der herkömmlichen Wirkung eines Energydrinks und hin zu einer gesünderen und länger haltenden Wirkung gehen.

Herkömmliche Energydrinks

Die etablierten Energydrinks haben ähnliche Inhaltsstoffe. Die wach machende Wirkung soll hauptsächlich mit der Kombination aus Koffein, Zucker, Taurin und Glucuronolacton erfolgen. Während Taurin nicht in allen Energydrinks zu finden ist, werden stellenweise auch Guarana oder ähnliche natürliche Wachmacher genutzt. Für sich gesehen ist kein Bestandteil isoliert grundsätzlich gesundheitsschädlich. Wie bei den meisten Dingen, die man zu sich nimmt, macht die Dosis das Gift. Auch fehlen noch wissenschaftliche Studien zu den gesundheitlichen Risiken bei der Kombination von Glucuronolacton, Taurin und Koffein.


Ein Blick in das klassische Energy-Getränkesortiment. | Bildquelle: Joenomias via pixabay

Gesundheitliche Bedenken

Zu dem jetzigen Zeitpunkt kann also nur auf die empfohlene Tagesdosis von 400 Milligramm Koffein für einen gesunden Erwachsenen hingewiesen werden. Ohne weitere Studien verhalten sich Energydrinks auf einem ähnlichen gesundheitsschädlichen Niveau wie süße Limonaden und Cola. Besonders der hohe Zuckergehalt der Getränke und die hohe Kalorienzahl sind bedenklich, gleichzeitig gelten für Jugendliche, mit 3 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, wesentlich geringere Grenzwerte. Da kann eine Dose mit 320 Milligramm Koffein schnell über diese Grenzwerte hinaus gehen.

Folgen von Koffein

Zu den Nebenwirkungen des wach machenden Koffeins gehören primär Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Herzrasen, Bluthochdruck, Nervosität bis zu Herzrhythmusstörungen. Der süße Geschmack der Energydrinks überdeckt dabei leicht den eigentlich bitteren Geschmack des Koffeins. So werden auch schnell große Mengen in kurzer Zeit eingenommen, was zu einer Überdosierung führen kann. Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass rasch aufgenommene Einzeldosen von 200 Milligramm Koffein unbedenklich für gesunde Erwachsene sind.

Booster und neue Energydrinks

Die Gaming-Szene ist eine junge und stetig wachsende Szene. Die Platzierung von Produkten in dieser Zielgruppe ist für manche Hersteller zum Kerngeschäft geworden. Während etablierte Energy Drinks sich hier schon früh platziert haben, versuchen nun junge Start-ups diesen Markt zu erschließen. Das Vorurteil des jungen, ungesund lebenden Nerds ist inzwischen weit überholt. Auch hier wächst eine große Szene, die einen großen Wert auf ihre Gesundheit legt und ihr Gaming-Erlebnis optimieren will. So werden nun vermehrt auch ein gesunder Energy Drink und sogenannte Booster entwickelt.

Was machen sie anders?

Besonders die Wirkung des Koffeins in herkömmlichen Energy Drinks gilt als suboptimal. Das Koffein in Kaffee, Cola oder Energy Drinks wirkt in der Regel rasch. Das heißt man wird schnell wach, hält sich auf einem hohen Peak und dieser flaut schnell ab und lässt einen müde zurück. Booster und gesunde Energy Drinks versuchen die Verstoffwechselung im Körper länger hinauszuzögern und ihn so gleichmäßig und lange wachzuhalten. Das soll teilweise mit natürlichen Mitteln, aber auch mit neuen Technologien erfolgen.

Natürliche Inhaltsstoffe

Weiterhin werden vermehrt natürliche Inhaltsstoffe eingesetzt. Das geht von Grünteeextrakt, Pfeffer-Extrakt, Ginseng über verschiedene Vitaminsupplemente, bis zu natürlichen Fruchtaromen. Man verspricht den Konsumenten, damit die Reaktionsfähigkeit zu erhöhen, den Kalorienverbrauch zu steigern und den Körper dabei trotzdem noch ruhiger und ausgeglichener zu machen. Vor allem aber wird auf Zucker verzichtet und dafür auf Süßungsmittel wie Acesulfam K, Aspartam oder andere gesetzt. Gerade die geringere Kalorienanzahl in den Getränken hat einen positiven Einfluss auf den Körper.


Asiatischer Ginseng wird inzwischen als natürlicher Inhaltsstoff in Energydrinks eingesetzt. | Bildquelle: Bosmin Kang via pixabay

Sind sie besser?

Moderne Energy Drinks und Booster verzichten meist auf Zucker und damit auch auf zusätzliche Kalorien. Die Wirkung der einzelnen Inhaltsstoffe, die das Gehirn und den Körper unterstützen sollen, sind für sich untersucht und bestätigt. Ob die Dosierung für einen Effekt aber am Ende ausreicht, muss individuell bei den einzelnen Produkten getestet werden. In der Regel sind diese Energy Drinks aber schon wegen des Verzichts auf Zucker gesünder.

Egal, ob ein herkömmlicher Energydrink mit schnell wirkendem Koffein zu sich genommen wird, oder langsamer arbeitende Booster, die empfohlene Tagesdosis sollte nicht überschritten werden und alle Empfehlungen gelten auch für die neuen Produkte weiterhin, gerade deren junge Zielgruppe sollte über die Gefahren von übermäßigen Koffeinkonsum aufgeklärt werden. Insgesamt kann aber schon behauptet werden, dass moderne Energy Drinks einem größeren Augenmerk auf die Gesundheit des Konsumenten legen und damit eine Entwicklung in die richtige Richtung unternommen haben. Ob aber alle Inhaltsstoffe genau so wirken, wie angegeben, lässt sich häufig bezweifeln. Gerade gezuckerte Getränke sind mitverantwortlich für eine immer dicker werdende Gesellschaft, wenn diese vermehrt auf Zucker verzichten, kann hier ein positiver Effekt erzielt werden.

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