Rechte Gewalt: Film beleuchtet Chemnitzer Ereignisse im Jahr 2018

Dokumentation Premiere am 12. März im Weltecho

Haben die Ausschreitungen 2018 und die politische Reaktionen wirklich die Situation in Chemnitz verändert? Diese zentrale Frage stellt ein Film des Filmkombinats Chemnitz, der am 12. März im Kino des Weltechos Premiere feiert. Der Titel: "Chemnitz triggert. Zwischen Angst, Wut und Widerstand".

Rückblick Sommer 2018

Im August 2018 kam es am Rande des Stadtfestes zu einem tödlichen Messerangriff auf einen 35-jährigen Deutschen, zwei weitere Begleiter wurden schwer verletzt. Vorangegangen war ein Streit mit einer Gruppe Migranten. Angeheizt von Gerüchten und Falschmeldungen in sozialen Netzwerken organisierten Rechtsextreme noch am Abend des Tattages sowie am darauffolgenden Tag Demonstrationen gegen "Ausländerkriminalität". Dabei kam es zu ausländerfeindlichen und antisemitischen Ausschreitungen bis hin zu Übergriffen gegen ausländisch aussehende Passanten, Gegendemonstranten und Polizisten.

Eine Stadt mit rechter Tradition

Die Dokumentation, in der Opfer von rechter Gewalt sowie in der Stadt lebende Helfer zu Wort kommen, entstand im Rahmen eines von der Kulturhauptstadt geförderten Mikroprojekts und wurde in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Michael Trammer produziert. In der Ankündigung heißt es: "Chemnitz ist eine Stadt mit rechter Tradition. Die rechten Mobilisierungen 2018 waren ein Höhepunkt, aber nur eine sichtbare Eskalation des rassistischen und rechtsdominierten Normalzustandes dieser Stadt. Diese Dokumentation zeigt auf feinfühlige Weise die Kontinuität von Rassismus und rechter Gewalt in Chemnitz aus Sicht der Betroffenen." Die Präsenz von Neonazis und der alltägliche Rassismus erzeug nicht nur Angst und Wut, sondern auch Widerstand. Denn trotz der internationalen Empörung über die Ereignisse von 2018, trotz der Ernennung von Chemnitz zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 habe sich bis heute wenig verändert. Der Film zeige eine nie zuvor gehörte Perspektive, "abseits von Staat und Imagepolitik".

Die Premiere findet am 12. März, 15 Uhr im Weltecho statt. Ab dem 18. März soll der Dokumentarfilm online zu sehen sein.

Hier geht's zum Trailer: https://www.youtube.com

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