"Sandras Posthaus" in Wittgensdorf als besondere Dienstleistungsstelle

Neueröffnung Viel mehr als Pakete und Briefmarken

 

Seit zwei Wochen gibt es in Wittgensdorf wieder eine Post. Betrieben wird sie unter dem Namen "Sandras Posthaus" von Sandra Döring. Die 46-Jährige kommt allerdings gar nicht aus dem Handel, sondern aus dem Sozialen. Sie hat unter anderem schon eine Berufsschule aufgebaut, mit Flüchtlingen gearbeitet und zuletzt einen Hort in Berlin-Neukölln geleitet. "Ich arbeite einfach gern mit Menschen zusammen", sagt Sandra Döring. Sie meint damit sowohl ihre Kollegen in den zwei Posthäusern, die aus verschiedenen Ländern der Welt stammen und dadurch für ein multikulturelles Miteinander sorgen, als auch die Kunden in den Postfilialen. Ihre Post soll eine Art sozialer Treffpunkt sein.

 

Dienstleisterin für das ganze Dorf

Die Leistungen, die sie anbietet, gehen vom klassischen Briefmarkenverkauf bis zur Annahme von Päckchen und Paketen. Doch sie will mit einem Vorurteil aufräumen: "Unsere Postfiliale ist keine Installation der DHL." Das bedeutet, dass sie von der DHL zwar eine Grundvergütung erhalte, die aber so gering sei, dass sie zum Teil nicht mal die Miete für die Posthaus-Fläche decke. "Das wird sicher auch für viele Betreiber ein großes Problem sein, weswegen sie ihre Filialen wieder aufgeben müssen", mutmaßt Döring. Nur von Briefmarken und dem Paketversand könne sie nicht leben. Deswegen bietet sie auch Schreibwaren- und Geschenkartikel an sowie einen Lotto-, einen Fahrkartenservice und einen Reinigungs- und Schneidereiservice. Bei letzteren kooperiert Sandra Döring mit Dienstleistern. Kunden könnten in ihrem Posthaus so zum Beispiel auch Kleidung abgeben, die gereinigt oder genäht werden muss und erhielten die Produkte sauber und heil wieder zurück. Auch einen Schuhservice soll es demnächst geben. "Ich sehe mich gewissermaßen als Dienstleister für das gesamte Dorf", bringt es Sandra Döring auf dem Punkt.

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