Südring: Petition soll für mehr Lärmschutz sorgen

Petition Wohnungsbaugenossenschaft und Bürgerinitative sammeln Unterschriften

Der "Südring" ist für viele Chemnitzer Fluch und Segen zugleich. Die vierspurige Straße verbindet hauptsächlich die Innenstadt mit den umliegenden Autobahnauffahrten und Bundesstraßen, beispielsweise nach Stollberg und Augustusburg.

Bereits in den letzten Jahren ist der Südring immer wieder Streitthema zwischen Stadt und Bürgern, zum Beispiel in Bezug auf den Überflieger zur A 72, dem wegen mangelnder Baueigenschaften der Abriss droht. Durch die mehrheitliche Geschwindigskeitsbegrenzung von 70km/h und der hohen Frequentierung entstehen allerdings für die Anwohner teilweise massive Lärmstörungen. Rund 15.000 Personen sollen von zu hohem Lärm durch den Südring betroffen sein.

Die Stadt versuchte unter anderem mit neuem Fahrbahnbelag und Begrünung an Fahrbahnen die Umstände zu verbessern. Auch Geschwindigkeitsreduzierungen bis auf 30km/h in der Nacht waren im Gespräch.

Schutz und Erhalt der Gesundheit der Anwohner oberste Priorität

Nun rief die Wohnungsbaugenossenschaft Chemnitz-Helbersdorf (WCH) eine Petition ins Leben, mit dem Ziel, einen Lärmschutzwall im Ortsteil Helbersdorf zu errichten. Dafür setze sich die WCH mittlerweile seit zehn Jahren ein, heißt es vom Vorstand. "Eine vorgeschlagene Geschwindigkeitsreduzierung von 70 km/h auf 50 km/h ist seitens des Stadtrats bisher abgelehnt worden", teilt uns der Vorstand mit. Auch der vorgesehene Flüsterasphalt sei nur teilweise realisiert worden. "Jedoch blieb der erwünschte Effekt einer spürbaren und nachhaltigen Minderung der Lärmimmission nachweislich aus."

Deshalb fordert die Wohnungsbaugenossenschaft in ihrer Petition die "Einleitung und Umsetzung von aktiven Lärmschutzmaßnahmen zur Verringerung der Schallimission im Chemnitzer Südringbereich". Dabei sei besonders die Lage zwischen der Einfahrt Helbersdorfer Straße und Stollberger Straße gemeint. Schutz und Erhalt der Gesundheit der Anwohner sei für die WCH Priorität. "Das besonders in den letzten Jahren angestiegene LKW-Verkehrsaufkommen, welches ebenso die Ruhezeiten überdauert, stellt eine fortwährende Lärmbelästigung dar und bewirkt, dass Erholungsphasen für betroffene Mieter und Mitglieder auch in den Nächten nicht gegeben sind", betont der Vorstand.

Weitere Faktoren seien die Belebung und Verdichtung des Wohnstandortes durch umfangreiche Städtebaufördermittel und Kreditmittel des Freistaates, die durch den zunehmenden LKW- und PKW-Verkehr geschädigt werden würden. In Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative "Lärmschutz B 174 e.V." will die WCH nun mithilfe ihrer Mieter und Mitglieder genug Unterschriften sammeln, um die Planungen und Umsetzungen des Lärmschutzes bei der Stadtverwaltung voranzutreiben. "Jeder Bürger hat Anspruch auf Lärmschutz und den Erhalt seiner Gesundheit. Daher ist es die Pflicht der Kommune, für die Einhaltung der Lärmschutzregeln zu sorgen", fordert der Vorstand der WCH. Unterzeichnen kann jeder. Der Bau einer Lärmschutzwand solle dann so schnell wie möglich erfolgen.

Podiumsdiskussion mit OB-Kandidaten

Im Rahmen dieses Themas findet am 14. September der "Tag gegen Lärm 2020" statt, der von den Bürgerinitiativen Lärmschutz B 174 e.V. und Adelsberg organisiert wird. Im Mittelpunkt steht eine Podiumsdiskussion mit den potentiellen Oberbürgermeisterkandidaten von Chemnitz sowie ein Marsch auf der B 174. Treffpunkt ist die Fußgängerbrücke am Ortseingang Chemnitz an der alten Zschopauer Straße, 18:30 Uhr.

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