Taschendiebe unterwegs: Eiskalt im Einkaufscenter beklaut

Lenas Alltagstipp Blaulicht Erfahrungsbericht einer Betroffenen

Lenas Alltagstipp
OT Hilbersdorf. 

Hilbersdorf. Meine Oma wird 80 Jahre alt, weswegen ich mich entschieden hatte, am vergangenen Freitag das Sachsen-Allee-Center zu besuchen. Dort wollte ich nach einem schönen Geschenk für sie schauen. Als ich den ersten Laden verließ, freute ich mich, schon ein paar Kleinigkeiten gefunden zu haben. Ich schlenderte durch die Läden und überlegte mein Geschenk noch ein wenig auszuschmücken.

Da ich ganz zufrieden war mit meiner Ausbeute, machte ich mich auf den Rückweg und lief zur Bushaltestelle "Thomas-Mann-Platz". Durch die Anzeigetafel erfuhr ich, dass ich nur noch vier Minuten zu warten hätte. Da in meine Handtasche mittelschweres Chaos herrscht, entschied ich mich direkt nach meinem Studierendenausweis zu suchen. Dieser ist zeitgleich auch Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. Dann kam der Schock: Mein Portemonnaie war weg. Natürlich kehrte ich noch mal in jeden Laden zurück und meldete mich an der Information, dort war es nicht aufgetaucht.

Kartensperrung mit Hindernissen

Ich entschloss mich, meine Karte sperren zu lassen. Leider musste ich in der Warteschlange ausharren und entschied mich 20 Minuten später anzurufen. Als das erledigt war, machte ich mich auf den Rückweg. Da erfahrungsgemäß die wenigsten Leute Portemonnaies abgeben, fand ich mich mit dem Verlust ab und den zahlreichen bürokratischen Terminen, welche damit einhergehen. Hier kam die nächste Freude, denn das Bürgeramt hat erst in zwei Monaten einen freien Slot. Ausweis und Führerschein müssen also vorerst warten. Damit ich rechtlich abgesichert bin, stellte ich eine Verlustanzeige bei der Polizei. Natürlich ist das am Wochenende eher schwierig. Nun brach die neue Woche an und ich war froh, alle bürokratischen Gegebenheiten vorerst geklärt zu haben.

Bedauerlicherweise kam indessen das wirklich böse Erwachen. Ich checkte meine Kontoabbuchungen und musste feststellen, dass am Freitag mein Portemonnaie wie vermutet nicht verloren, sondern gestohlen worden ist. Während ich versuchte meine Karte zu sperren, wurde sie bereits elf Mal verwendet. Inzwischen war ich mir sicher, dass das kein zufälliger Verlust war. Die Diebe nutzten mutmaßlich meinen Ausweis als Altersbestätigung an einem Zigarettenautomaten. Zum Zahlen nutzen die "ehrlichen Käufer" dann meine EC-Karte. Durch die Kleinstbeträge war hier keine PIN-Eingabe notwendig, wodurch in kurzer Zeit zirka zwei Stangen an diesem Automaten gekauft worden sind. Dieser Kauf wird wohl auf meine Kosten gehen, denn erst im Anschluss war die Karte gesperrt. Da die Bank ihre Kunden stets wunderbar unterstützt, haben sie mir geraten, meine Verlustanzeige noch zu revidieren und ein Kartenmissbrauch anzuzeigen. Mit sehr viel Glück, kann ich in Zukunft bei einer Filiale in meiner Heimatstadt Berlin eine Erstattung beantragen.

Moral der Geschichte

Neben dem damit verbundenen Aufwand, bin ich wirklich enttäuscht, dass man im Jahre 2023 mit sowas irgendwie rechnen muss und nicht mal vor Privateigentum ein gewisser Respekt besteht. In Zukunft werde ich mir eine Bauchtasche zulegen, um dort meine Wertsachen körpernah zu verwahren. Also liebe BLICK.de-Leser, macht nicht den gleichen Fehler wie ich und verlasst euch nicht zu naiv auf die guten Menschen im Sinne der Geldverwahrung.

 

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