Verdi ruft zum Streik auf: Beschäftigte im Klinikum Chemnitz legen Arbeit nieder

Streik Mindestversorgung der Patienten ist gesichert

Chemnitz. Nach drei ergebnislosen Verhandlungstagen sollen am Mittwoch, 5. April, die Beschäftigten der Klinikstandorte Flemmingstraße 2 (Neubau) und Bürgerstraße 2 (Küchwald) ganztägig ihre Arbeit niederlegen.

 

Was wird gefordert?

Die Gewerkschaftsmitglieder am Klinikum fordern ein Tarifpaket, welches Verbesserung von zirka 18 Prozent  vorsieht. So sollen in diesem Jahr die Gehälter über die Grundvergütung und einen Inflationsausgleich um insgesamt 11 Prozent steigen. Zusätzlich fordern die Beschäftigten kürzere Arbeitszeiten, ein volles 13. Monatsgehalt, Prämien für langjährig Beschäftigte und die Einführung von tarifvertraglich geregelter Altersteilzeit.

 

An was scheiterten die letzten Verhandlungen?

Bisher konnten sich die Tarifparteien nicht auf einen Kompromiss einigen. Der Knackpunkt in den Verhandlungen zu einem neuen Haustarifvertrag ist die Vergütung. Die anhaltend hohe Inflation und der Einkommensunterschied zum Branchentarifvertrag (TVöD-Krankenhäuser) werden als Grund für die hohen Tarifforderungen genannt. Gleichzeitig bemängelt André Urmann, der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, die fehlende Bereitschaft der Klinikgeschäftsführung, bei den Themen Arbeitszeit und Altersteilzeit substanzielle Angebote zu unterbreiten. "Wir fordern in diesem Zusammenhang nur das, was im Branchentarifvertrag (TVöD) unlängst Standard ist.", so der Gewerkschafter.

 

Wann mit Einschränkungen zu rechnen ist

Der Warnstreik am Krankenhaus  beginnt mit der Frühschicht um 6 Uhr und endet 22 Uhr.

 

Notdienste vorhanden

Die Gewerkschaft Verdi hat der Krankenhausleitung eine Notdienstvereinbarung angeboten. Diese stellt sicher, dass trotz Streik weiterhin ausreichend Personal zur Notfallversorgung und für eine Mindestversorgung der Patienten vorgehalten wird. Es sei dennoch mit erheblichen Einschränkungen im Krankenhausbetrieb zu rechnen. Geplante Operationen und sonstige Interventionen wurden abgesagt. Die Streikbereitschaft unter den knapp 1.200 Gewerkschaftsmitgliedern ist sehr groß.

Klink warnt 

Es kann es im Laufe des morgigen Tages im klinischen Alltag streikbedingt zu weiteren Verzögerungen und Wartezeiten kommen. Die Versorgung von Notfällen ist nicht betroffen und wird uneingeschränkt gewährleistet.

 

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion