Warum man den "Eis-Peter" aus Glösa nach 45 Jahren auch in Amerika kennt

Jubiläum Ehepaar Kölb feiert Jubiläum ihres Kultlokals

OT Glösa. 

OT Glösa. Der Glösaer Peter Kölb ist eine Legende - eine Eislegende. In diesem Jahr wird er 82 Jahre alt und noch immer steht er gemeinsam mit Ehefrau Gabriele Kölb hinter der Eis-Theke und macht die Menschen im Sommer glücklich, mit Schoko, Vanille und Co. Aber nicht nur das wird angeboten: So gab es im Eiscafé auch schon Apérol- und Lakritz-Eis, genauso wie Sesam- oder Wasabi-Eis. Das Sesam-Eis produziere Peter Kölb dabei besonders gern. Der Sesam werde gebraten und dann sofort dem Eis zugegeben, dem er dadurch einen unvergleichlichen Geschmack verleiht. Aber auch Fruchtiges, wie Melone, Pfirsich oder Pflaume gehören zu Kölbs Favoriten. Und schließlich wird an heißen Sommertagen auch an die Vierbeiner gedacht: In Glösa gibt es Leberwurst-Eis! "Das wird stark nachgefragt", erzählt der "Eis-Peter". Sein Rezept: Kein Zucker, dafür edler Honig, Eier, laktosefreie Milch und Kalbsleberwurst. "Das ist gesund für den Hund und lecker!"

 

Konsum wird zum Eiscafé

Der "Eis-Peter", wie er in Glösa genannt wird, ist ein Urgestein im Ort, wie er von sich selbst sagt. Vor 45 Jahren kaufte er sein Haus auf der Slevogtstraße und mit ihm einen kleinen Konsum im Erdgeschoss. Der Konsum musste später raus, das Gewerbe wollte Kölb aber behalten. "Ich hätte darin auch Gemüse geputzt oder Schreibwaren verkauft, aber am Ende ist es eben Eis geworden", erzählt der 81-Jährige von seinen Anfängen. Doch mal eben so ein Café eröffnen, wie es heute möglich ist, war zu DDR-Zeiten alles andere als einfach. "Es gab ja nichts, vor allem keine Eismaschinen", erzählt Peter Kölb. In einer alten Eisdiele im Erzgebirge sei er schließlich fündig geworden - immerhin hatten die dortigen Besitzer zwei "Schrottmaschinen" zu verkaufen, wie Kölb sagt, aber eben besser als nichts. Von da an ging es los - das Eis machen, Eis verkaufen, aber vor allem der Kontakt mit Menschen. "Wir lieben unsere Arbeit und uns geht es einfach gut", sagt Gabriele Kölb, die mittlerweile 32 Jahre mit ihrem "Eis-Peter" verheiratet ist. Obwohl die Eisproduktion körperlich eine harte Arbeit ist, hat das Paar nie ans Aufgeben gedacht. Der Beruf sei einfach wunderbar. "Die Kunden sind auch schuld, dass wir weitermachen. Wenn man so nette Kunden hat, kann man nicht einfach aufhören", so Peter Kölb, der auch nicht müde wird, sich immer wieder neue Eissorten einfallen zu lassen. "Ich bin der älteste Eisverkäufer in Chemnitz. Und vielleicht sogar in Deutschland", sagt Peter Kölb und hat dabei ein Lächeln auf den Lippen.

 

Günstige Preise und "weltweite Bekanntschaft"

Nicht nur in Chemnitz ist Peter Kölb eine Eislegende. Seinen Namen kennen seit ein paar Jahren auch die Amerikaner. "Freunde von uns haben ein Café in Florida eröffnet und da ist der German Eis-Peter öfter ein Gesprächsthema", so Peter Kölb. Doch so günstig wie in Glösa, wird es weder in Amerika noch hier in Deutschland eine Kugel Eis geben: Nur 50 Cent müssen die Kunden bei Kölbs bezahlen. Andernorts bezahlt man bis zu zwei Euro pro Kugel. Wie ist so ein niedriger Eispreis überhaupt möglich? "Wir haben keine Angestellten und müssen keine Miete zahlen, das ist schon mal ein großer Vorteil. Außerdem: der frühe Vogel kriegt die günstigsten Zutaten - wir sind zeitig im Einkauf unterwegs, das macht sich am Ende bezahlt", so Peter Kölb.

 

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