Weichen für Wasserstoff-Forschung in Chemnitz gestellt

Energie Chemnitzer Stadtrat untermauert Ambitionen als Forschungszentrum für Wasserstofftechnologie

Die Entscheidung, dass die Forschungsarbeit an der Wasserstofftechnologie auch mit einem starken Standort in Chemnitz erfolgen wird, war eine der Schlagzeilen des Jahres. Der Stadtrat Chemnitz stellte heute mit der Änderung des Bebauungsplans am Technologie Campus eine wichtige Weiche, um dieses ambitionierte Projekt infrastrukturell in Angriff zu nehmen.

Antrag für Schwerpunkt auf "grünen" Wasserstoff

Mit einem Antrag der Fraktionen von SPD, Die Linke/Die Partei, Bündnis 90/Die Grünen und FDP wurde heute zudem der Anspruch erhoben, durch den Einsatz insbesondere Erneuerbarer Energien die Erzeugung für "grünen" Wasserstoff und dessen Speicherung in Chemnitz zu etablieren. Wird Wasserstoff nämlich mit Energie aus fossilen Energieträgern erzeugt, sieht es auch um dessen Klimafreundlichkeit nicht besonders gut aus.

Optimismus und Aufbruchsstimmung in der Fraktion

Jörg Vieweg, energiepolitsicher Sprecher der Fraktion, freut sich über die Zustimmung des Stadtrats: "Mit Wasserstoff als CO2-freien Energieträger für die Sektoren Strom, Wärme, Industrie und Mobilität könnte ein klimapolitischer Effekt einsetzen, der die Ziele des Pariser Klimaziels, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, realistisch werden lässt. Dass Chemnitz hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen wird, ist ein ganz starkes Signal."

Aus der Luft gegriffen ist das Ziel, nicht direkt genutzten Stroms aus erneuerbaren Energien für die Herstellung von Wasserstoff und dessen Speicherung zu nutzen, nicht. Auch der Facharbeitskreis "Wasserstoffregion Chemnitz" führt diese auf. Der Stadtrat Chemnitz stellte sich heute ebenfalls hinter diese Forderung.

Hintergünde der Entwicklung zum Wasserstoffstandort Chemnitz

Der zukünftige Wasserstoff-Standort Chemnitz stellt eine Kooperation von Partnern aus der Wirtschaft, Spitzenforschung, Politik, Verbänden und Ausbildung dar.

In einem bundesweiten Wettbewerb konnte sich der Verein HZwo, welcher eng an die TU Chemnitz angebunden ist, durchsetzen, sodass nun in Chemnitz ein Standort des nationalen Innovations- und Technologiezentrums "Wasserstofftechnologie für Mobilitätsanwendungen" entstehen kann. Etwas schicker klingt der englische Name: "Hydrogen and Mobility Innovation Center" (HIC).

Dieses soll im Technologie-Campus Süd, also in der Nähe der Universität entstehen. Neben drei weiteren Standorten wäre dies zunächst der einzige ostdeutsche Standort. Laut Aussage des Bundesverkehrsministeriums sollen so bis Ende 2024 bis zu 60 Millionen Euro in den Standort fließen. Zukünftig sollen hier auf höchstem internationalen Niveau ein Fahrzeuglabor, Prüfstände für Brennstoffzellen, ein Fortbildungszentrum und vieles mehr rund um das Thema Wasserstoff entstehen.

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