Zweiteiliger Ballettabend am Samstag im Chemnitzer Opernhaus

Kultur Frühlingsrausch der anderen Art

Der neue Ballettabend "Frühlingsrausch" der Theater Chemnitz bringt ein Wiedersehen mit zwei in der Stadt bereits bekannten Choreografen, die zur jungen und international erfolgreichen Choreografenszene gehören. Eno Peçi, der zusammen mit Ballettdirektorin Sabrina Sadowska Tschaikowskys "Schwanensee" auf die Bühne brachte, realisiert Ravels "Daphnis et Chloé". Robert Bondara, für die Choreografie seiner Winterreise von Publikum und Presse gefeiert, setzt sich mit Strawinskys "Le Sacre du Printemps" auseinander, zudem ist auch der Bühnen- und Kostümbildner Hans Winkler wieder mit von der Partie.

 

Eine historische Geschichte

Maurice Ravel schrieb 1912 das zweiaktige Ballett "Daphnis et Chloé" für Sergej Diaghilevs Ballets Russ. Ravel komponierte eine raffinierte, schillernde Musik in tief empfundener Sinnlichkeit. So ließ er, wie er selbst formulierte, ein musikalisches "Fresko voll Hingabe an das Griechenland meiner Träume" entstehen. Igor Strawinsky schuf mit "Le Sacre du Printemps" einen Frühlingsrausch der anderen Art. Am Vorabend des ersten Weltkriegs erblickte ein Werk das Licht der Welt, das nicht nur den Tanz revolutionieren sollte, sondern auch einen Meilenstein in der Kompositionsgeschichte der Klassischen Moderne setzte. Das Publikum der Pariser Uraufführung traf dieser Frühlingsrausch wie eine Bombe und der Skandal der Uraufführung wurde legendär. Das Protestieren, Schreien und Brüllen von Teilen des Publikums war zum Teil so laut, dass die Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne das Orchester nicht mehr hören konnten. Strawinsky komponierte einen aggressiv-herrlichen Soundtrack zu einem Frühlingsritus mit blutigem Ritualmord, und Uraufführungschoreograf Vaslav Nijinsky kreierte zu dieser musikalischen Wucht einen explosiven Tanzrausch.

Am kommende. Samstag um 19 Uhr ist der "Frühlingsrausch" im Opernhaus zu erleben.

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