IDM-Champions 2023 in Hockenheim gekürt

MOTORSPORT Saisonfinale in Hohenstein-Ernstthals Partnerstadt

Hockenheim. 

Hockenheim. Traditionell wurde in Hohenstein-Ernstthals Partnerstadt Hockenheim der Schlusspunkt auch hinter die Saison 2023 der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) gesetzt. In der Klasse IDM Supersport 300 stand mit dem Spanier Inigo Iglesias der neue Meister bereits fest, doch in den beiden wichtigsten Klassen IDM Superbike und IDM Supersport waren die neuen Titelträger noch vakant.

 

Alt ließ die Gegner alt aussehen

In der Top-Klasse IDM Superbike reiste der Nümbrechter Florian Alt mit beruhigenden 36 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Ilya Mikhalchik an. Das erste Rennen gewann der Ukrainer vor dem Krostitzer Toni Finsterbusch, doch da Florian Alt Vierter wurde, büßte er nicht allzu viele Punkte ein.

Im zweiten Rennen hatte Ilya Mikhalchik zu Beginn Probleme und fiel dadurch weit zurück. Zwar schaffte er es sukzessive nach vorn, doch zu mehr als Platz sechs reichte es für ihn nicht. In diesem Wissen tat Florian Alt nicht mehr als unbedingt notwendig und kam beim ersten Saisonsieg des Bayern Patrick Hobelsberger als Fünfter in Ziel. Das reichte, um nach 2012 seinen nächsten Internationalen Deutschen Meistertitel feiern zu können. Damals wurde Florian Alt letzter Deutscher Meister der dem Tode geweihten 125-ccm-Klasse. Gleichzeitig war es der erste Triumph für Honda und das Team Holzhauer Racing Promotion nach sogar 13 Jahren. Toni Finsterbusch wurde im zweiten Rennen Vierter, mit dem er seinen fünften Gesamtrang verteidigte.

Ein rabenschwarzes Wochenende erlebte Paul Fröde aus Hohenstein-Ernstthal. Im ersten Rennen verließ er mit einem nicht erkannten und dementsprechend nicht behobenen Sturzschaden an der Hinterrad-Schwinge sicherheitshalber die Startaufstellung. Im zweiten Rennen kam er nicht über den 21. Platz hinaus. Zumindest behielt auch er seinen mitgebrachten 17. Gesamtrang.

 

Kein happy End für guten Neueinsteiger

In der Klasse IDM Supersport (600) sorgte aus sächsischer Sicht, zumindest im ersten Lauf, Leon Orgis aus Striegistal als Sechster für das beste Einzelergebnis. Im zweiten Lauf schied er allerdings nach einem Sturz aus, behielt aber trotzdem in seinem IDM-Supersport-Premierenjahr den siebenten Tabellenrang.

Der als dreifacher Deutscher IDM-Supersport-Meister Ende letzten Jahres zurückgetretene Max Enderlein absolvierte nach dem Red Bull Ring in Österreich seinen zweiten Gaststart, der aber wieder nicht mit einem echten Comeback gleichzusetzen ist. Er kam im ersten Rennen zwei Plätze hinter Leon Orgis als Achter ins Ziel, um sich im zweiten um einen Platz zu steigern.

Marvin Siebdrath aus Wildenfels war erst zuletzt in Assen von IDM Supersport 300 in die 600er-Kategorie aufgestiegen. Mit gleich zwei Rennstürzen erlebte auch er ein Renn-Wochenende zum Vergessen.

 

Vize-Meisterschafft knapp verpasst

Dustin Schneider aus Adorf war vorm Showdown Gesamtdritter und machte beim Samstagsrennen mit Platz zwei nach Foto-Finish hinter dem bereits als Meister feststehenden Inigo Iglesias einige Punkte auf den Tabellenzweiten, seinen Teamkollegen Walid Khan aus den Niederlanden, gut.

Tags darauf ließ Walid Khan keine Zweifel in Sachen Vizemeisterschaft aufkommen und gewann vor Inigo Iglesias. Als Rennvierter sowie Meisterschaftsdritter kann aber auch der Vogtländer mit seiner Debütsaison in dieser Klasse zufrieden sein.

Im Samstagsrennen kassierte Phillip Tonn aus Mattstedt in Thüringen, vormals in Neukirchen/Pleiße beheimatet, gleich mehrere Strafen und wurde schließlich per schwarzer Flagge zur Aufgabe gezwungen. Am Folgetag wurde er Fünfter und schloss auch die Serie auf diesem Rang ab.

Lucy Michel aus Elterlein OT Schwarzbach sammelte am ersten Renntag als starke Zwölfte dank eines nichtpunkteberechtigten Gaststarters sogar die Meisterschaftszähler für Platz elf, womit sie ihren zuletzt eingeläuteten Aufwärtstrend fortsetzte. So auch am Sonntag, an dem sie 14. bzw. bereinigte 13. wurde.

Albert Prasse aus Neukirchen/Pleiße wurde am Samstag 18., doch am Sonntag war er als 24. wieder derjenige mit der roten Laterne.

 

Kam, sah und siegte

Kevin Orgis aus Striegistal war als Neueinsteiger in die seriennähere 1.000er-Klasse Pro Superstock in dieser Rahmenserie als Tabellenführer mit 31 Punkten Vorsprung ins badische Motodrom gereist. Das erste Rennen am Samstag beendete er "nur" auf Platz drei, doch auf Grund der beiden vor ihm platzierten Gaststarter kassierte er zum vierten Mal in dieser Saison die volle Punktzahl. So schön, so gut. Wichtiger war, dass er dadurch bereits am Samstag Meister-Sekt verspritzen durfte.

Am Sonntag toppte er dieses Ergebnis als Zweiter und wurde wegen des gleichen Rennsiegers noch einmal mit den vollen 25 Punkten bedacht.

Moritz Jenkner aus Hohenstein-Ernstthal und Freddie Heinrich aus Lunzenau belegten am Samstagnachmittag die Plätze zwölf und 13, um am Sonntagvormittag auf den Plätzen elf und zwölf zu landen.

 

Thüringer holt Gesamtsieg für sich und sächsischen Verein

Obwohl Justin Hänse aus Niederpöllnitz in Ostthüringen, der sich Anfang des Jahres ebenfalls dem AMC Sachsenring angeschlossen hat, sieben der bisherigen acht Saisonrennen gewonnen hatte, betrug sein Punktevorsprung vor dem finalen IDM-Wochenende "nur" 30 Punkte. Das hieß, dass bei noch 50 zu vergebenden noch einmal volle Konzentration angesagt war. Allerdings nur am Samstag, denn mit Saisonsieg Nummer acht machte auch er den Deckel vorzeitig drauf und konnte am Sonntag das letzte Rennen dieses finalen IDM-Wochenendes 2023 in vollen Zügen genießen.

Gern hätte er auch dieses gewonnen, doch diesmal musste er sich mit Platz zwei begnügen, was er allerdings verschmerzen konnte.

Mehrheitlich im Rahmen der IDM war dieses Jahr wieder der Northern Talent Cup (NTC) unterwegs, bei dem es mit dem in der Schweiz bei seiner Mutter lebenden Franken Rocco Caspar Sessler am Ende sogar einen deutschen Gesamtsieger gab. In Hockenheim fing dieser den Ur-Schweizer Lenoxx Phomarra noch ab.

 

Sachsenring macht 2024 wieder den Anfang

In Hockenheim wurde auch ein erster vorläufiger Kalender für die IDM-Saison 2024 vorgestellt. Dieser sieht den Saisonauftakt, wie in diesem Jahr, auf dem Sachsenring vor, konkret am ersten Mai-Wochenende vom 3. bis 5.

 

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