Starkes Comeback der Rallye-WM in Deutschland

MOTORSPORT Finne Rovenperä feiert vorzeitige Titelverteidigung

Passau. 

Die erste Central European Rally (CER) ist Geschichte und war ein voller Erfolg. Mit diesem neuen Konzept einer Rallye in drei Ländern schaffte es Deutschland erstmals seit 2019 wieder in den Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft.

Vom vergangenen Donnerstag bis zum heutigen Sonntag war die CER in Deutschland, Tschechien und Österreich der zwölfte und somit vorletzte Lauf zur Rallye World Championship (WRC) 2023. Start und Ziel waren in Passau, dazwischen lagen selektive Asphalt-Wertungsprüfungen am Donnerstag und Freitag in Prag bzw. Südböhmen sowie am Samstag und Sonntag als Mix im österreichischen Mühlviertel und dem Passauer Land.

 

Im Schongang zum WM-Titel

Gesamtsieger wurden die Belgier Thierry Neuville/Martijn Wydaeghe in einem Hyundai i20 N Rally1 Hybrid. Etwas begünstigt wurde ihr Sieg vom frühen Ausfall der um den WM-Titel kämpfenden Briten Elfyn Evans und Scott Martin am Samstagvormittag. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten deren in der WM führenden Marken- und Teamkollegen Kalle Rovenperä/Jonne Halttunen aus Finnland in einem Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid die Rallye vor allem mit vier WP-Siegen am Freitag die Gesamtführung inne und waren auf dem Weg zur Titelverteidigung. Nachdem Elfyn Evans seinen Toyota unsanft an einer Scheune parkte, legten Rovenperä/Halttunen den Schongang ein und fuhren auf Platz zwei hinter Neuville/Wydaeghe ins Ziel, was reichte, um auch in diesem Jahr und zudem vorzeitig, Weltmeister zu werden. 2022 war Kalle Rovenperä, der am Anfang seiner Karriere 2018 bei der Sachsen-Rallye in und um Zwickau am Start war und diese als damals erst 17-jähriger gewann, mit 23 Jahren der jüngste Weltmeister der Geschichte. Damals wie auch in diesem Jahr war natürlich sein Vater, der einstige Weltklasse-WRC-Pilot Harri Rovanperä, einer der ersten Gratulanten.

Dritter der CER 2023 wurden die Esten Ott Tänak/Martin Järveoja mit einem Ford Puma Rally1 Hybrid.

 

Heimspiel genutzt

Von den deutschen Paarungen, die anlässlich ihres Heimspiels am Start waren, landeten der ehemalige Rallye-Europameister Armin Kremer und dessen Tochter Ella in einem Skoda Fabia RS der Klasse RC2 (Rallye2) auf dem respektablen 20. Gesamtrang. Damit waren sie nicht nur das beste deutsche Team, sondern auch die Sieger in der WRC-Masters-Wertung. 26. wurden Christian Allkofer/Kathi Götzenberger mit einem Ford Fiesta Mk II der Klasse RC2, gefolgt von den Opel-Junioren Timo Schulz/Michael Wenzel (Opel Corsa Rally4, die damit die Klasse RC4 gewannen. Als 32. kamen Carsten Mohe und Alexander Hirsch aus Crottendorf bzw. Tannenberg mit ihrem Renault Clio Rally3 ins Ziel, gleichbedeutend mit Rang zwei in der Klasse RC3.

 

Reibungsloser Ablauf

Obwohl sie praktisch schon ausgeschieden waren, durften die bis dahin gut im Rennen liegenden Albert (Prinz) von Thurn und Taxis/Jara Hain (Skoda Fabia RS der Klasse RC2) sowie Fabio Schwarz, der Sohn des zweifachen Deutschen Rallye Meisters und ehemaligen WM-Laufsiegers Armin Schwarz, und Bernhard Ettel (Ford Fiesta Rally3 / RC3) ab dem vorletzten bzw. dem Final-Tag wieder mitmachen und werden schließlich auf den Plätzen 46 und 51 geführt. Insgesamt sorgten 1.700 ehrenamtliche Marshalls mit Sachverstand und Fingerspitzengefühl für einen reibungslosen Ablauf. Auch die zahlreichen Fans an den Strecken verhielten sich, bis auf eine kleine Ausnahme, vorbildlich. Im nächsten Jahr soll die Central European Rally Ende Oktober und am ersten November-Wochenende ihre Fortsetzung erfahren.

 

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion