Assen / NED. Am zweiten Tag der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) 2023 im niederländischen Assen gab es aus (west-)sächsischer Sicht leider nicht allzu viel zu feiern.
In der Top-Klasse IDM Superbike ruhten die Hoffnungen auf dem Krostitzer Toni Finsterbusch, denn der war am Samstag die zweitschnellste Trainingszeit gefahren. Im ersten der beiden Rennen mischte er anfangs auch ganz vorn mit, doch am Ende stand für ihn der vierte Platz zu Buche. Der Renntag des Hohenstein-Ernstthalers Paul Fröde begann im gleichen Lauf mit einem 17. Platz.
Im zweiten Rennen riss Toni Finsterbusch in der zweiten Runde erneut die Führung an sich, stürzte jedoch im nächsten Umlauf. Zwar fuhr er weiter, doch mehr als Platz 14 war danach für ihn nicht mehr drin. Immerhin konnte er ein paar weitere Punkte seinem Konto gutschreiben, zumal er wegen drei vor ihm klassierten Gaststartern sogar die Punkte für Platz elf kassierte. Das galt auch für Paul Fröde, der auf der Strecke Zwölfter wurde und im bereinigten Klassement die Punkte für Platz zehn gutgeschrieben bekam.
Beide Rennen gewann der Ukrainer Ilya Mikhalchik. Ungeachtet dessen und auch weil er nach Platz drei im ersten Lauf im zweiten stürzte, führt der Rheinländer Florian Alt die Tabelle weiter klar an und hat beim Finale in Hohenstein-Ernstthals Partnerstadt Hockenheim die besten Chancen, nach seinem 125er-Titel 2012 seine ersten IDM-Superbike-Meisterschaft einzufahren.
Magere Ausbeute bei den Supersportlern
In den Rennen der Klasse IDM Supersport kam Leon Orgis aus Striegistal zwei Mal als Siebenter ins Ziel. Marvin Siebdrath aus Wildenfels belegte bei seinem Debüt nach seinem an diesem Wochenende vorgezogen Wechsel von der IDM Supersport 300 in die 600er-Kategorie die Plätze 14 und 18., mit denen er nicht so recht zufrieden war.
Nachdem das bereits am Samstag ausgetragene erste Rennen der IDM Supersport 300 mit einer unüblicherweise kleineren Spitzengruppe auffiel, rauschten am klassischen Rennsonntag wieder zehn Fahrer innerhalb von nur 1,218 Sekunden ins Ziel. Und von denen der Spanier Inigo Iglesias als Erster, womit er sich in überzeugender Manier vorzeitig den Meistertitel sichern konnte.
Bester Sachse wurde der Adorfer Dustin Schneider als Siebenter, gefolgt von Lennox Lehmann aus Dresden, der Neunter wurde. Der einst in Neukirchen/Pleiße beheimatete Phillip Tonn aus Mattstedt in Thüringen hatte mit dem Ausgang des Rennens nach einem Fahrfehler nichts zu tun, führte als Elfter aber immerhin die Verfolgergruppe ins Ziel. Lucy Michel aus Elterlein OT Schwarzbach wurde gute 16. und profitierte dabei ebenfalls von Gastfahrern, sodass sie sich endlich über ihre ersten beiden Meisterschaftspunkte der laufenden Saison freuen durfte. Albert Prasse aus Neukirchen/Pleiße sah keine Zielflagge.
Spaß und Action mit drei Rädern
Das Kombi-Rennen der Sidecar-WM und der IDM Sidecar führte zunächst das britisch-französische Harry Payne/Kevin Rousseau an, welches in der zweiten Runde von den Briten Tim Reeves/Mark Wilkes abgelöst wurde. Nach vier Umläufen bekamen sie allerdings technische Probleme und fielen daraufhin noch bis auf Rang acht zurück. Die weitere britisch-französische Paarung Todd Ellis/Emmanuelle Clement erbte zwar die Führung, war diesmal aber so oder so eine Klasse für sich. Als Sieger distanzierten sie nach 16 Rennrunden Ben Birchall/Callum Crowe sowie die knapp dahinter drittplatzierten Stephen Kershaw/Ryan Charlwood, allesamt aus dem Königreich, um mehr als vier Sekunden.
Lennard Göttlich/Uwe Neubert aus Kottmar OT Eibau beziehungsweise St. Egidien fielen nach einem Motorschaden fünf Runden vor Ultimo aus und konnten so keine weiteren Punkte für die IDM-Sidecar-Meisterschaft sammeln. Da auch die Gesamtführenden in dieser Sub-Wertung, das französische Sohn-Vater-Duo Ted und Vincent Peugeot, sogar noch eher ausgeschieden waren, bleibt der Titelkampf weiter offen.
Kevin Orgis weiter auf Titelkurs
Im letzten Saisonrennen der IDM-Rahmenserie Yamaha R7 Cup wurde Patrick Neuber aus Neukirchen bei Chemnitz Neunter. Auch er profitierte von Gaststartern, sodass er die Punkte für Platz sechs erhielt. Damit hatte er auch beim zehnten Saisonrennen ordentlich gepunktet und sein Saisonziel Gesamtrang fünf erreicht.
Im letzten Rennen des Wochenendes, jenem zur Pro Superstock 1000, musste sich Kevin Orgis aus Striegistal wieder nur einem Fahrer und nur denkbar knapp geschlagen geben. Doch da er erneut vor seinem Hauptgegner ins Ziel kam, ist ihm der Titel in seiner Rookie-Saison beim letzten Rennwochenende in besagtem Hockenheim kaum noch zu nehmen. Beim Kampf um die Podestplätze stürzte der Karl-May-Städter Moritz Jenkner und blieb somit zum ersten Mal in dieser Saison ohne Punkte. So auch Freddie Heinrich aus Lunzenau, der zwar ins Ziel kam, als 16. aber haarscharf an den Punkterängen (bis Platz 15) vorbeischrammte.